Spital Uster schreibt tiefrote Zahlen

Wegen der Coronakrise muss zudem die Fusion mit dem Spital Wetzikon zuwarten.

, 27. März 2020 um 08:00
image
  • spital
  • spital uster
  • spital wetzikon
Die geplante Fusion zwischen dem Spital Uster und jenem in Wetzikon muss warten. Grund dafür ist, dass die Mitte Mai geplante Abstimmung zur Fusion aufgrund des Coronavirus' verschoben werden muss. Derweil läuft es im erstgenannten Spital nicht rund. Zwar stieg im Spital Uster 2019 gegenüber dem Vorjahr die Zahl der behandelten Patienten um 1,2 Prozent auf gut 61'ooo an. Gleichzeitig wurde «mit einem Verlust von 6,75 Millionen Franken wurden die Erwartungen deutlich verfehlt», wie das Spital schriebt. Dies bei einem Umsatz von 149 Millionen.
Im Vorjahr resultierte noch ein Gewinn von 5,84 Millionen Franken. Die Gründe für die negative Entwicklung seien vielfältig, schreibt das Spital. Und weiter: «Die Erträge sind um 0,67 Millionen auf 149,06 Millionen Franken zurückgegangen. Zurückzuführen ist das auf die gesunkene Patientenzahl im stationären Bereich, auf weniger Einnahmen durch zusatzversicherte Patienten sowie auf den leicht gesunkenen durchschnittlichen Schweregrad der Patientenfälle. Im ambulanten Bereich konnten Mehrerträge erzielt werden.»

Steigende Kosten wegen Klinikinformationssystem

Die Kosten haben sich im Vergleich mit dem Vorjahr um fast 7 Millionen Franken auf 148,52 Millionen Franken erhöht. Grund dafür seien «vor allem der Bereich der Personalkosten. Dies aus zwei Gründen: Zum einen stand im Sommer eine hohe personelle Vorhalteleistung einer geringeren Bettenauslastung als budgetiert gegenüber. Zum anderen wurden grosse Investitionen in neues Klinikinformationssystem getätigt, was mit zusätzlichem internen und externen Personalaufwand verbunden war. Die Investitionskosten selbst waren mit 7,43 Millionen Franken nur geringfügig höher als im Vorjahr.»
Der Gewinn vor Abzug von Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) fiel mit 0,54 Millionen Franken deutlich tiefer aus als im Vorjahr, als dieser noch 7,95 Millionen Franken betragen hatte.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Nachhaltig: Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues

HARTMANN erweitert sein Portfolio um die nachhaltigen Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues. Die Tücher werden aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt und vereinen hohe Wirksamkeit, Materialverträglichkeit und Hautfreundlichkeit. Dabei werden Plastikabfall sowie CO₂-Emissionen reduziert.

image

Spital Wetzikon ruft Gläubiger auf – Frist für Forderungen läuft

Die Gläubiger des Spitals Wetzikon haben nun einen Monat Zeit, ihre Forderungen geltend zu machen.

image

Neuer Leistungsauftrag für die Oberwaid

Die Klinik Oberwaid ist neu auch mit muskuloskelettaler Rehabilitation auf der Spitalliste der Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. So kann die Oberwaid auch in diesem Fachgebiet grundversicherte Patienten behandeln und leistet einen wichtigen Beitrag in der Region.

image

Zurück in die Vergangenheit: Spitäler wollen Geld vom Kanton

An sich sollten die Kantone ihre Spitäler nicht mehr finanzieren. Doch immer häufiger zahlen die Regierungen trotzdem – und verzerren möglicherweise den Wettbewerb.

image

GZO Spital Wetzikon: Mehrheit der Gemeinden für Millionenkredit

Aber Rüti und Bubikon lehnen die Millionenhilfe für das Spital Wetzikon ab – und stellen dessen Zukunft grundsätzlich infrage.

image

Männedorf und Uster: Eine Frauenklinik für zwei Spitäler

Die Gynäkologie und Geburtshilfe der Spitäler Männedorf und Uster kommt unter eine Leitung. Das Spital Zollikerberg könnte folgen.

Vom gleichen Autor

image

Covid-19 ist auch für das DRG-System eine Herausforderung

Die Fallpauschalen wurden für die Vergütung von Covid-19-Behandlungen adaptiert. Dieses Fazit zieht der Direktor eines Unispitals.

image

Ein Vogel verzögert Unispital-Neubau

Ein vom Aussterben bedrohter Wanderfalke nistet im künftigen Zürcher Kispi. Auch sonst sieht sich das Spital als Bauherrin mit speziellen Herausforderungen konfrontiert.

image

Preisdeckel für lukrative Spitalbehandlungen?

Das DRG-Modell setzt Fehlanreize, die zu Mengenausweitungen führen. Der Bund will deshalb eine gedeckelte Grundpauschale - für den Direktor des Unispitals Basel ist das der völlig falsche Weg.