Der Zürcher Regierungsrat passt die Spitalliste Akutsomatik Anfang 2026 an. Vor allem das Spital Uster kann aufatmen: Ab 2026 gelten für seine Leistungsaufträge keine Auflagen mehr. Zudem startet im Spital Affoltern ein zweijähriger Pilotbetrieb für eine «Notfallstation light», um deren Rolle in der regionalen Notfallversorgung zu prüfen.
Das Gesuch des
Spitals Zollikerberg für eine Kinderklinik mit Kindernotfall hat der Regierungsrat abgelehnt: Mit dem Neubau des Universitäts-Kinderspitals Zürich sei die Versorgung gesichert, so die
Mitteilung.
Der Neonatologie-Auftrag des Spitals Wetzikon wird entzogen, da die Abteilung bisher nicht aufgebaut wurde. Gleiches gilt für den Auftrag zur hebammengeleiteten Geburtshilfe am Spital Männedorf. Dem See-Spital Horgen wird dieser Auftrag nur noch provisorisch bis Ende Juni 2026 gewährt – unter der Bedingung, dass das Angebot bis dahin tatsächlich umgesetzt ist.
Spital Uster erfüllt Auflagen
Das Spital Uster hatte 2023 sämtliche Leistungsaufträge nur unter Auflagen erhalten: Bis Mai 2025 musste es nachhaltige Kosteneffizienz und wirtschaftliche Stabilität nachweisen.
Eine Analyse der Gesundheitsdirektion im Juni 2025 bescheinigt nun, dass Eigenkapital- und Reservequote den Vorgaben entsprechen. Zwar blieb die EBITDAR-Marge mit 6,9 Prozent unter dem geforderten Wert von 8 Prozent, doch liegt das Ergebnis im Bereich vergleichbarer Regionalspitäler. Zudem erzielte das Spital Uster das zweitbeste Jahresergebnis dieser Kategorie. Damit erhält es sämtliche Leistungsaufträge ohne Auflagen.
Notfallstation mit Kurzaufenthalt
Anders die Lage in Affoltern: Dort wurden mit der Spitalplanung 2023 die Aufträge für eine umfassende Grund- und Notfallversorgung entzogen. Seither hat sich das Haus auf Akutgeriatrie und Palliative Care spezialisiert. Da die Notfallstation jedoch weiterhin stark genutzt wird, startet nun ein Pilotprojekt.
Zwei Jahre lang wird getestet, ob eine «Notfallstation light» mit Kurzaufenthaltseinheit die regionale Versorgung verbessern kann. Patienten mit leichteren Fällen könnten bis zu 72 Stunden vor Ort bleiben, ohne in ein grösseres Spital verlegt werden zu müssen. Für den Betrieb sind keine zusätzlichen finanziellen Mittel notwendig.