Konkret verlangt die IG nun weitere Informationen über die Finanzierung. Kritisiert wird ferner, dass die Spital STS AG die Grossräte der Region aufforderte, sich für eine Mitfinanzierung des Projekts durch den Kanton einzusetzen.
Weniger Patienten in Zweisimmen
Man habe den Prozess und Zeitplan des Projekts immer transparent kommuniziert, konterte STS-Kommunikationschefin Marie-Anne Perrot in der BZ. Derzeit laufe eine detaillierte Kostenanalyse – und sobald die Berechnungen verbindlich vorlägen, würden die Varianten analysiert.
Im Weiteren kritisiert die Interessengemeinschaft die Politik in der Geburtshilfe: Die STS AG entschied 2014, in Zweisimmen auf die Geburtshilfe zu verzichten. Die Frage sei nun, wie es sich mit Versicherungsleistungen bei Geburten im Simmental verhält. Grundsätzlich wirft die Organisation der Spital STS AG eine Schwächung des Standorts Zweisimmen vor: Denn laut Geschäftsbericht seien dort im ersten Quartal – verglichen mit dem Vorjahr – 238 Patienten weniger behandelt worden seien. Dies deute auf ein «Kanalisieren der Patientenströme nach Thun» hin.
«Nicht im Interesse der Spital STS AG»
Nein – so die Antwort der STS AG: «Es ist nicht im Interesse der Spital STS AG, einen eigenen Betrieb, der 50 Kilometer vom Hauptsitz entfernt liegt, belegungsmässig zu schwächen.»
Die Interessen der Region möchte die IG Spitalversorgung Simmental-Saanenland auch durch einen Sitz im Verwaltungsrat gestärkt sehen.
Im Juni stellte die Organisation die Forderung, dass das untere Simmental im STS-Aufsichtsgremium vertreten sei – und er machte mit Marianne Haueter, Dozentin und Hebamme aus Oberwil, auch gleich einen konkreten Vorschlag.