Pierre Alain Schnegg will Notfallstationen redimensionieren

Zu viele Notfallstationen, die erst noch schlecht ausgelastet sind. Das will der Berner Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg ändern.

, 8. April 2017 um 16:15
image
  • notfallmedizin
  • spital
«Sie wollen auf die Spitalliste? Dann müssen Sie auch eine Notfallstation anbieten». Etwa so lautet die Spitalpolitik im Kanton Bern – oder lautete. Der umtriebige Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg will diese Vorgaben lockern. 
Neu sollen Spitäler auch auf eine Notfallstation verzichten oder diese zu gewissen Tages- oder Jahreszeiten schliessen können. Bedingung: Das Spital schliesst mit einem anderen Betrieb mit Notfallstation einen Zusammenarbeitsvertrag ab. «Heute gibt es insbesondere im Raum Bern zu viele Notfallstationen, die schlecht ausgelastet sind», wird Pierre Alain Schnegg im «Bieler Tagblatt» zitiert.

Zürich als Vorbild

Im vergangenen Herbst setzte Schnegg eine Arbeitsgruppe ein. Sie sollte überprüfen, wie weit die im Kanton Zürich entwickelten Vorgaben für die Spitallisten auch für Berner Verhältnisse anwendbar sind. 
Im Hinblick auf die Spitalliste 2018 empfiehlt die Arbeitsgruppe diverse Anpassungen. Sie sollen den unternehmerischen Spielraum erhöhen, ohne jedoch die Behandlungsqualität zu gefährden.
Pierre Alain Schnegg, der 54-jährige Bernjurassier von der SVP,  ist noch kein Jahr im Amt und macht wiederholt mit Sparvorschlägen von sich reden. Er ersetzte am 1. Juli 2016 SP-Regierungsrat Philippe Perrenoud, ebenfalls aus dem Berner Jura. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Nachhaltig: Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues

HARTMANN erweitert sein Portfolio um die nachhaltigen Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues. Die Tücher werden aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt und vereinen hohe Wirksamkeit, Materialverträglichkeit und Hautfreundlichkeit. Dabei werden Plastikabfall sowie CO₂-Emissionen reduziert.

image

Neuer Leistungsauftrag für die Oberwaid

Die Klinik Oberwaid ist neu auch mit muskuloskelettaler Rehabilitation auf der Spitalliste der Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. So kann die Oberwaid auch in diesem Fachgebiet grundversicherte Patienten behandeln und leistet einen wichtigen Beitrag in der Region.

image

Zurück in die Vergangenheit: Spitäler wollen Geld vom Kanton

An sich sollten die Kantone ihre Spitäler nicht mehr finanzieren. Doch immer häufiger zahlen die Regierungen trotzdem – und verzerren möglicherweise den Wettbewerb.

image

Luzerner Kantonsspital braucht wohl bald Geld

Die Höhenklinik des Spitals machte 180'000 Franken Verlust - pro Monat. Die Kantonsregierung rechnet damit, dass das Kantonsspital Hilfe braucht.

image

Spital Samedan gehört bald zum Kantonsspital Graubünden

Dadurch werden wohl einzelne Stellen neu ausgerichtet oder aufgehoben. Andererseits dürften in den medizinischen Bereichen rund 20 zusätzliche Stellen entstehen.

image

100 Millionen Franken? Danke, nicht nötig.

Der Kanton Graubünden plante einen Rettungsschirm für notleidende Spitäler und Gesundheits-Institutionen. Die Idee kam schlecht an.

Vom gleichen Autor

image

Palliative Care: «Wir brauchen nicht mehr Betten in Spitälern, aber in Hospizen»

Renate Gurtner Vontobel, die ehemalige Geschäftsführerin von Palliative.ch, blickt auf ihre fünfeinhalbjährige Amtszeit zurück.

image

«Kritiker der Komplementärmedizin haben eine zu einseitige Sicht»

SP-Ständerätin Franziska Roth kritisiert im Interview die Haltung von Gegnern der Komplementärmedizin. Sie verkennen den Wert der ärztlichen Expertise.

image

Physiotherapie: Die Stolpersteine im Tarifstreit

Wie weiter im Tarifstreit in der Physiobranche? Die Frage ist: Welcher Streit – jener über die Tarifstruktur oder jener über den Preis?