Erneuter Stopp für Wahleingriffe

Die GDK rät den Kantonen, Wahleingriffe vorübergehend zu verbieten. Bereits am Freitag könnten die ersten Kantone der Empfehlung folgen.

, 23. Oktober 2020 um 07:36
image
  • coronavirus
  • gesundheitsdirektoren
  • spital
  • chirurgie
Die Zahl der positiven Corona-Tests steigt weiterhin stark an. Das hat auch für die Spitäler Folgen - dies in mehrfacher Hinsicht. Zum einen steigen die Zahl der Neueintritte an. Zum anderen hat die Konferenz der Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) am Donnerstag eine Empfehlung an die Kantone und Spitäler herausgegeben, wie GDK-Mediensprecher Tobias Bär einen dahingehenden Bericht des «Tages-Anzeiger» bestätigt.  Die Empfehlung lautet wie folgt: «Spitäler sind angehalten, nicht dringend angezeigte Eingriffe rasch zu verschieben.» 
Spitäler sollten sich nun bereits auf die Umsetzung dieser Massnahme vorbereiten, sagt Bär gegenüber von «Medinside». Denn die Massnahme brauchten etwas Vorlaufzeit.

Jeder Kanton entscheidet für sich - was machen Zürich und die Waadt?

Konkret müssen die Massnahmen aber von den einzelnen Kantonen angeordnet werden. Für heute Freitag haben die Kantone Zürich und Waadt Pressekonferenzen angesetzt, an denen sie über neue Massnahmen informieren wollen.
Auf die Spitäler kommt also auch eine wirtschaftlich schwierige Phase zu. Die letzte Phase im Frühling, in denen Wahleingriffe nicht erlaubt waren, überstanden manche Spitalgruppen erstaunlich gut - anderen wurde aber der wohl endgültige Todesstoss versetzt.

Im Sinn der Intensivmedizinerinnen 

Am Donnerstagnachmittag hatte unter anderem bereits die Schweizerische Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI) die nun von der GDK empfohlene Massnahme propagiert. In einer Mitteilung schrieb die Gesellschaft, sie erachte es «als sinnvoll, bei einer erneut starken Auslastung der Intensivstationen wie bereits im Frühjahr eine Verschiebung der nicht dringend angezeigten medizinischen Eingriffe und Behandlungen vorzunehmen, um so für alle Patientinnen und Patienten, die eine intensivmedizinische Betreuung benötigen, zusätzliche Kapazitäten zu schaffen.»

Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Bern: 100 Millionen, um die Spitäler zu stützen

Die Kantonsregierung plant einen Finanzschirm, damit Listenspitäler im Notfall gerettet werden können.

image

LUKS Luzern: Neuer Leiter des Radiologie-Zentrums

Alexander von Hessling ist seit 2015 am Institut für Radiologie und Nuklearmedizin des LUKS und hat die Sektion für Neuroradiologie aufgebaut.

image
Die Schlagzeile des Monats

«Es kann ja nicht sein, dass die Kernkompetenz der Jungen die Administration ist»

In unserer Video-Kolumne befragt François Muller jeweils Persönlichkeiten aus der Branche zu aktuellen Fragen. Diesmal: Michele Genoni, Präsident der FMCH.

image

Onkologie: Von diesen fünf Behandlungen wird abgeraten

Dazu gehört der Einsatz der PET für die Früherkennung von Tumorrezidiven und die prophylaktische Gabe von Medikamenten gegen Übelkeit.

image

Basler Privatspitäler wollen auch günstige Darlehen vom Kanton

In Basel geht der Streit zwischen Privatspitälern und Universitätsspital weiter: Die Privatspitäler wollen künftig ebenfalls Kredite vom Kanton.

image

In zehn Tagen zügeln Babys und ihre Eltern

Die Frauenklinik des Stadtspitals Zürich zieht in den Hauptturm des Triemlispitals. Das verkürzt die Wege – was besonders in Notfällen wichtig ist.

Vom gleichen Autor

image

Covid-19 ist auch für das DRG-System eine Herausforderung

Die Fallpauschalen wurden für die Vergütung von Covid-19-Behandlungen adaptiert. Dieses Fazit zieht der Direktor eines Unispitals.

image

Ein Vogel verzögert Unispital-Neubau

Ein vom Aussterben bedrohter Wanderfalke nistet im künftigen Zürcher Kispi. Auch sonst sieht sich das Spital als Bauherrin mit speziellen Herausforderungen konfrontiert.

image

Preisdeckel für lukrative Spitalbehandlungen?

Das DRG-Modell setzt Fehlanreize, die zu Mengenausweitungen führen. Der Bund will deshalb eine gedeckelte Grundpauschale - für den Direktor des Unispitals Basel ist das der völlig falsche Weg.