LUKS: Gewinnrückgang setzte sich 2017 fort

Das Luzerner Kantonsspital rechnet auch für 2018 mit Erlösminderungen. Wegen der Tarmed-Anpassungen fehlen rund 20 Millionen Franken.

, 25. April 2018 um 13:44
image
  • luzerner kantonsspital
  • spital
  • jahresabschluss 2017
Am Luzerner Kantonsspital LUKS stiegen im vergangenen Jahr die Patientenkontakte um 3,3 Prozent: Während die Zahl der stationären Patienten zurückging, stiegen die ambulanten Fälle deutlich. Der Umsatz nahm von 905 auf 937 Millionen Franken zu. 
Die Gewinnkurve weist dagegen weiter nach unten: Nach 45 und 26,5 Millionen Franken in den Jahren 2015 und 2016 resultierte nun noch ein Gewinn von gut 10 Millionen Franken. Die Geschäftsleitung erklärt die Ertragsschmälerung mit dem wachsenden Preis-, Kosten- und Konkurrenzdruck als Folge der angepassten Behandlungstarife und der Vorgabe zum Versorgungsprinzip «ambulant vor stationär».

«Vieles richtig gemacht»

Hemmend wirkte sich auch eine im Rahmen der Reglementsänderung der Luzerner Pensionskasse getätigte Rückstellung aus, ebenso höhere Personalkosten durch zusätzlich geschaffene Stellen. Im laufenden Jahr dürften die Tarmed-Anpassungen zu einer weiteren Gewinnminderung führen. Die Spitalleitung beziffert sie auf rund 20 Millionen Franken. 
Spitaldirektor Benno Fuchs kann dem Gewinnrückgang aber auch Positives abgewinnen: «Wenn ein Spital in der Schweiz im Jahr 2017 in einem herausfordernden Umfeld qualitativ hochstehende Arbeit leistet, die personelle Kraft zur Innovation besitzt und wirtschaftlich positiv abschliesst, hat es vieles richtig gemacht», wird er in einer Mitteilung zitiert. 
image
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Sparprogramme reichen nicht: Das Spitaljahr im Check

Kooperationen, weniger Angebote, effizientere Abläufe, Schliessungen, Nullrunden bei den Löhnen: Die öffentlichen Akutspitäler haben viel getan, um die Finanznot zu bekämpfen. Fazit: So geht es trotzdem nicht weiter.

image

Spitäler 2025 und 2026: Bessere Margen – aber grosse Tarif-Fragezeichen

Die Finanzchefs der Schweizer Spitäler erwarten fürs Erste eine etwas bessere Rentabilität. Zugleich sorgt das neue Tarifsystem für Unsicherheit. Die Erwartungen reichen von Mehreinnahmen bis zu spürbaren Einbussen.

image

Die 10-Prozent-Illusion der Schweizer Spitäler

Eine Betriebsrendite von zehn Prozent galt lange als Überlebensregel für Akutspitäler. Womöglich ist dieser Richtwert inzwischen zu tief. Die Beratungsfirma PwC fordert mehr Effizienz – die Spitäler höhere Tarife.

image

Spitalhygiene: Geschlechtsneutrale WCs bergen ein Risiko

In schottischen Krankenhäusern wurden Damen-, Herren- und Unisex-Toiletten auf Keime geprüft. Heraus kamen drastische Unterschiede.

image

Eine Zusammenarbeit, vernetzt wie das Gefässsystem

Wie in den meisten anderen medizinischen Fachbereichen setzt das Spital Lachen auch in seinem Gefässzentrum auf eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie garantiert den Patientinnen und Patienten eine professionelle und ganzheitliche Diagnostik, Behandlung und Nachbehandlung.

image

Ressourceneffizienz bei Schweizer Spitälern

Interview von Unite mit Andrea Raida M.Sc., Projektleiterin Health Care Logistics am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, über Ergebnisse des Forschungsprojekts «Green Hospital»

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.