- Die verwendeten Daten und die Qualitätsindikatoren seien nicht geeignet, um sie als Ranking zwischen Spitälern verschiedener Spitalkategorien zu verwenden. Es sei ein «wesentlicher Unterschied, ob ein Spital seine Leistungen planen und sich die Schwere der Fälle aussuchen kann oder ob es zu jeder Tages- und Nachtzeit alle Leistungen auch notfallmässig erbringen können muss.»
- Komplexe Fälle mit hohem Sterblichkeitsrisiko behandeln meist Zentrums- oder Unispitäler. Deshalb sei dort die Sterblichkeitsrate höher als in kleineren Spitälern. Man müsse aufpassen, nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
- Ein aussagekräftigerer Indikator als die Sterblichkeitsrate ist für den KSA-Chef die Fallzahl, also die Anzahl behandelter Patienten. «Je höher die Fallzahl, desto grösser sind Know-how und Erfahrung der Ärzte.»
- Bei der Qualitätsmessung müsse man die Gründe für einen Spitalaufenthalt beachten. «Ein Patient in der Onkologie ist mit seinem Spitalaufenthalt unzufriedener als eine Mutter, die gerade ihr erstes Kind geboren hat.»
- Zur Nutzerfreundlichkeit des Spitalfinder meint Rhiner: «Bei einem ersten Test war das System sehr langsam.»
- Für ihn entsteht der Verdacht, dass es dem Kassenverband Santésuisse ganz recht ist, dass in ihrem Tool die Unikliniken und Zentrumsspitäler schlechter abschneiden als die kleinen Spitäler.
- Alle Spitäler erhielten relativ gute Noten. «Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass mit der Festsetzung des Durchschnittswertes eine Gewichtung zugunsten der Privatspitäler vorgenommen wurde», so Rhiner.
Grundsätzlich sind solche Plattformen dazu geeignet, den Wettbewerb zu fördern, findet der Kantonsspital-Chef weiter. Aber: «Benchmarks machen nur dann Sinn, wenn auch die Leistungen vergleichbar sind.»
Für ihn ist klar: Um zur Kostensenkung beizutragen, muss die Qualität der Vergleichsplattformen und des Tarifsystems SwissDRG verbessert werden.