Wettbewerb zwischen Spitälern wird zunehmend als wichtig für die Erzielung qualitativ hochwertiger Ergebnisse angesehen. Ob es einen Zusammenhang zwischen dem Wettbewerb im Spitalumfeld und den Ergebnissen nach Operationen gibt, ist bislang mehr oder weniger unbekannt.
Eine neue Studie zeigt nun, dass es keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen dem Wettbewerbsumfeld eines Spitals und den Ergebnissen chirurgischer Eingriffe gibt. Forscher der University of Michigan haben dazu die Daten von mehr als 2,2 Millionen Versicherten aus den Jahren 2015 bis 2018 ausgewertet.
Die Untersuchung, die zehn risikoreiche Eingriffe umfasste, darunter bariatrische Chirurgie, offene Aortenaneurysmen, Ösophagektomie sowie Hüft- und Kniegelenkersatz, ergab keine konsistenten Unterschiede in den Sterblichkeitsraten innerhalb eines Monats. Verglichen wurden Spitäler in wettbewerbsintensiven Regionen mit solchen in weniger wettbewerbsintensiven Regionen.
Sind andere Faktoren viel wichtiger?
Darüber hinaus zeigte die Studie, dass der Wettbewerb bei fünf der untersuchten Verfahren keinen messbaren Einfluss auf die Wiederaufnahmerate innerhalb von 30 Tagen hatte. Interessanterweise gab es bei drei der Verfahren überhaupt keinen Unterschied in den Ergebnissen, nämlich bei der bariatrischen Chirurgie, der Ösophagektomie und der Pankreatektomie.
Diese Ergebnisse werfen ein neues Licht auf die Annahme, dass mehr Wettbewerb zwischen Spitälern und regulatorische Bemühungen dazu zwangsläufig zu besseren Operationsergebnissen führt. Die Studie, die in der Fachzeitschrift «Jama Surgery» veröffentlicht wurde, lässt durchblicken, dass andere Faktoren möglicherweise eine wichtigere Rolle bei der Bestimmung der Patientenergebnisse spielen.