Ende Juni erreichte die trübe Botschaft die Mitarbeitenden: Die Klinik St. Georg in Goldach muss
allen Angestellten kündigen. Ein Konsultationsverfahren endete ergebnislos. Vorausgegangen war der Entscheid des Kantons St. Gallen, einen befristeten Leistungsauftrag nur bis Ende 2018 zu erteilen. Der Grund: Tiefe Auslastung und somit eine ungenügende Wirtschaftlichkeit.
Die acht Belegärzte und fünf Konsiliarärzte erfuhren aus den Medien vom Aus der Privatklinik und dass den Angestellten gekündigt werden musste. Dies meldete vor kurzem die Regionalzeitung «Bodensee Nachrichten» (Print).
Swiss Medical Network als Rettungsanker
Die Mitarbeitenden können sich aber an einem rettenden Strohhalm klammern: Die grosse Spitalkette Swiss Medical Network (SMN) signalisiert
nach wie vor ein Kaufinteresse. Aber bekanntlich nur, wenn die Klinik auf der Spitalliste verbleibt.
Es ist zwar ruhig geworden um die St. Galler Privatklinik. Doch hinter den Kulissen tut sich wohl einiges. Die Klinik hat die vom Kanton geforderten Unterlagen fristgemäss beim Kanton eingereicht. Dies bestätigt Roland Unternährer Appenzeller vom Gesundheitsdepartement gegenüber Medinside. Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, gibt der Kanton aber keine weiteren Auskünfte zum Ablauf der Gesuchsprüfung.
St. Galler Regierung kommt Klinik entgegen
Ein Brief der Regierung, der Medinside vorliegt, zeigt aber: «Die St. Galler Regierung zeigt Verständnis für die Situation der Trägerschaft», steht dort. Sie sei ferner bestrebt, zum Erhalt der Arbeitsplätze der Klinik St. Georg beizutragen – im Rahmen ihrer Möglichkeit.
«Im Sinne eines Entgegenkommens an die aktuelle Trägerschaft erklärt sich die Regierung deshalb bereit, die Frage der Verlängerung des Leistungsauftrags der Klinik St. Georg innert sechs Woche nach Eingang der vollständigen Unterlagen zu prüfen», steht im Brief weiter.
So dürften nicht nur die Mitarbeitenden und die Öffentlichkeit gespannt auf den Entscheid von etwa Mitte August warten – auch Swiss Medical Network. Ursprünglich wollte das St. Galler Gesundheitsdepartement über den Verbleib auf der Spitalliste erst im Herbst entscheiden.