Klinik Belair: Swiss Medical Network wirft einen Rettungsring

Der Hirslanden-Klinik Belair droht das Ende. Nun will die Privatklinigruppe Swiss Medical Network (SMN) dem Mitbewerber Hand für eine mögliche Lösung bieten.

, 4. Juni 2019 um 14:02
image
  • swiss medical network
  • hirslanden
  • spital
Die Meldung sorgte heute Morgen für Überraschung: Die Hirslanden-Klinik arbeitet derzeit daran, eine mögliche Schliessung der Schaffhauser Klinik Belair abzuwenden.  Betroffen vom Ende des Betriebs wären 120 Mitarbeitende. 
«Wir sind offen, für alle Ideen, die auf uns zukommen», sagte Hirslanden-CEO Daniel Liedtke am Dienstag vor den Medien. Man werde im Rahmen des Konsultationsverfahrens alle Vorschläge eingehend auf ihre Tragbarkeit prüfen.
Die Situation der Klinik Belair ruft auch Mitbewerber auf den Plan. Zum Beispiel die zweitgrösste Spitalgruppe Swiss Medical Network (SMN): «Swiss Medical Network ist gerne bereit, Gespräche zur Auslotung von Alternativen aufzunehmen», wie ein Sprecher gegenüber Medinside bestätigte.

Swiss Medical Network als Rettungsanker?

Die Klinikgruppe SMN hat das Ziel, ihr Netzwerk auf 20 bis 25 Kliniken in einer Mehrheit der Kantone zu erweitern. Aktuell sind es 18 Kliniken in 12 Kantonen – sowie die Ärztezentren in Zürich und Solothurn. 
In der Vergangenheit zeigte die Klinikkette aus Genolier mit Chef Antoine Hubert an der Spitze auch Interesse an den Paracelsus-Kliniken in Deutschland oder am Spital Moutier.  
Es ist nicht das erste Mal, dass Swiss Medical Network einer kriselnden Klinik zu Hilfe eilen möchte. Im vergangenen Sommer hatte die Aevis-Tochter die Klinik St. Georg während einem Konsultationsverfahren übernehmen wollen. So weit ist es aber dann doch nicht gekommen. Die Klinik im Kanton St. Gallen verlor ihren Leistungsauftrag und musste den Betrieb schliesslich einstellen.   

Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Spitäler 2025 und 2026: Bessere Margen – aber grosse Tarif-Fragezeichen

Die Finanzchefs der Schweizer Spitäler erwarten fürs Erste eine etwas bessere Rentabilität. Zugleich sorgt das neue Tarifsystem für Unsicherheit. Die Erwartungen reichen von Mehreinnahmen bis zu spürbaren Einbussen.

image

Die 10-Prozent-Illusion der Schweizer Spitäler

Eine Betriebsrendite von zehn Prozent galt lange als Überlebensregel für Akutspitäler. Womöglich ist dieser Richtwert inzwischen zu tief. Die Beratungsfirma PwC fordert mehr Effizienz – die Spitäler höhere Tarife.

image

Spitalhygiene: Geschlechtsneutrale WCs bergen ein Risiko

In schottischen Krankenhäusern wurden Damen-, Herren- und Unisex-Toiletten auf Keime geprüft. Heraus kamen drastische Unterschiede.

image

Gilles Rufenacht wird CEO der Hirslanden Gruppe

Gilles Rufenacht ist derzeit Generaldirektor des Genfer Flughafens. Bis zum Sommer 2024 leitete er die Hirslanden-Kliniken des Grangettes und La Colline in Genf.

image

Eine Zusammenarbeit, vernetzt wie das Gefässsystem

Wie in den meisten anderen medizinischen Fachbereichen setzt das Spital Lachen auch in seinem Gefässzentrum auf eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie garantiert den Patientinnen und Patienten eine professionelle und ganzheitliche Diagnostik, Behandlung und Nachbehandlung.

image

Ressourceneffizienz bei Schweizer Spitälern

Interview von Unite mit Andrea Raida M.Sc., Projektleiterin Health Care Logistics am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, über Ergebnisse des Forschungsprojekts «Green Hospital»

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.