Das Kantonsspital Winterthur (KSW) wird vorerst keine öffentliche Ausschreibung der Gastronomie durchführen. Dies haben Spitalrat und Spitaldirektor entschieden,
wie das KSW am Mittwochabend mitteilt. Es war geplant, die Auslagerung des Küchenbetriebs im Juli auszuschreiben.
Bis Ende 2020 will das Kantonsspital nun aber verschiedene Optionen vertieft prüfen, damit umfassende Grundlagen vorliegen, bevor das weitere Vorgehen beschlossen wird. Mit einer öffentlichen Ausschreibung ist damit nicht vor dem ersten Quartal 2021 zu rechnen.
Die Nachricht
über die Privatisierung des Küchenbetriebs hat intern und extern eine grosse Diskussion ausgelöst
. Auch der ehemalige KSW-Chefarzt Peter E. Ballmer äusserte Kritik.
Es sei einfach unglaublich, was sich die ökonomisch denkenden Verantwortlichen ausgebrütet haben, um ein Paar Fränkli zu sparen, so Ballmer
(mehr hier). Die Verantwortlichen nehmen die geäusserten Bedenken ernst und wollen sie in die Prüfung der künftigen Ausrichtung der Gastronomie mit einbeziehen, heisst es.
Die Neuausrichtung führt zu keinen Kündigungen
Die Gastronomie im Kantonsspital Winterthur funktioniere heute gut, schreibt das Spital weiter. Aber: «Was heute gut funktioniert, ist nicht automatisch auch die beste Lösung in der Zukunft.» Ziel der aktuellen Überprüfung der Gastronomie sei es, klare Ziele zu formulieren, verschiedene Optionen auszuarbeiten und deren erwarteten Nutzen aufzuzeigen.
Die zu prüfenden Möglichkeiten können von einer Weiterentwicklung des bisherigen Modells über die Ausschreibung von Teilbereichen, wie der Verpflegungslogistik und des Einkaufs, bis hin zu einer Kooperation mit einem externen Dienstleister gehen. Ein solcher könnte laut KSW allenfalls auch die Leitung der Gastronomie stellen.
Das Kantonsspital hält gleichzeitig daran fest, dass die Ausrichtung der Gastronomie auf die Zukunft «zu keinen Kündigungen führen wird». Auch werden Mitarbeitende der Gastronomie am KSW angestellt bleiben, wie es weiter heisst. Zudem werde das Essen auch künftig in der spitaleigenen Küche zubereitet und auch die Führungsverantwortung für die Gastronomie bleibe beim KSW.