Wie die meisten Spitäler hat auch die Spital STS AG das zweite Corona-Jahr besser abgeschlossen als das erste. Das erkennt man auf den ersten Blick am Gewinn, der 2021 im Vergleich zu 2020 um 20 Prozent höher ausgefallen war.
Nicht buchhalterisch, aber faktisch wäre das Gewinnwachstum noch höher, wenn man bedenkt, dass bei den 4,7 Millionen Franken im ersten Corona-Jahr 2020 die Kompensationszahlungen von 6 Millionen enthalten sind. Ohne diese Zahlungen des Kantons hätte die STS AG im 2020 einen Verlust ausgewiesen.
Für das Spital ist das Ergebnis insbesondere bemerkenswert, da die Pandemie sowohl zu Jahresbeginn als auch am Jahresende wiederum Einschränkungen in der Operationstätigkeit zur Folge hatte. So wurde bis Ende Februar 2021 auf der Intensivstation am Spital Thun die erhöhten Covid-19-Kapazitäten aufrechterhalten und entsprechend die Anzahl elektiver Operationen reduziert, wie es in der Medienmitteilung heisst.
Anfang März konnte dann der Normalbetrieb im Operationsprogramm wieder aufgenommen werden, ehe gleich die Hälfte der Operationssäle im Dezember aus Kapazitätsgründen geschlossen werden musste.
Diese Einschränkungen dürften wohl dazu beigetragen haben, dass die Ebitda-Marge im Vergleich zum Vorjahr abgenommen hat.
Interessant wäre noch zu wissen, weshalb der Case-Mix-Index um 1,4 Prozent abgenommen hat. Würde Avos – ambulant vor stationär – greifen, müsste eigentlich der durchschnittliche Schweregrad zunehmen. Eine schnelle Antwort auf diese Frage ist aber nicht möglich, heisst es auf Anfrage. «Es ist vielschichtig. Viele Faktoren spielen mit. Den einen Hauptgrund gibt es nicht.»