Bundesrat will Tardoc nochmals neu beurteilen

Am 25. Juni glaubten sich der Krankenkassenverband Curafutura und die Schweizer Ärzteverbindung FMH noch fast am Ziel, wie Medinside hier berichtete.

Bereits vor einem Jahr haben Curafutura und die FMH beim Bundesrat die Genehmigung der neuen Tarifstruktur Tarcoc für ambulante ärztliche Leistungen beantragt. Und vor zwei Monaten frohlockten die beiden Vereinigungen: «Wir erfüllen jetzt definitiv alle Voraussetzungen und erwarten, dass der Bundesrat den Tarif genehmigt», wie Curafutura-Direktor Pius Zängerle damals sagte.

Doch der Bund will sich Zeit lassen. Das zuständige Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat den neuen Ärztetarif Tardoc zwar inzwischen geprüft. Nur: «In der Zwischenzeit haben die Tarifpartner den Tarifvertrag mit neuen Elementen ergänzt. Deshalb ist eine Neubeurteilung erforderlich», schreibt nun das BAG in einer Mitteilung.

Der ergänzte Antrag enthält grundlegende Änderungen: Nämlich einen Beitritt der Krankenversicherung Swica, ein Konzept für die Kostenneutralität sowie eine überarbeitete Version der Tarifstruktur Tardoc.

Das BAG muss nun alles erneut prüfen. «Insbesondere dürfen durch die neue Tarifstruktur keine Mehrkosten entstehen», schreibt das Bundesamt.

Die Ergebnisse der Analyse stellt das BAG für dieses Jahr in Aussicht. Genehmigt der Bundesrat den Tarif, gälte die Lösung auch für den zweiten Krankenkassenverband Santésuisse und für die Schweizer Spitäler Hplus. Diese beiden Verbände setzen auf Pauschalabgeltungen statt auf Einzelleistungstarife.

Da auch die Krankenkasse Swica hinter Tardoc steht, ist es Curafutura gelungen, hinter dem neuen Tarifvertrag eine Mehrheit der Versicherten zu vereinigen. Der Krankenkassenverband Santésuisse, dem auch die Swica angehört, vertritt mehr Versicherte als Curafutura.