Die Europäische Vereinigung der Spitalmanager (EVKM) hat den Drohneneinsatz des Tessiner Spitalverbundes EOC mit dem Innovation Award ausgezeichnet.
Die Jury würdigt vor allem die Verbesserungen für Spitäler und Patienten bezüglich Transportzeit, Kosten und Ökologie, wie die Schweizerische Vereinigung der Spitaldirektoren
(SVS) mitteilt.
Luca Jelmoni, Direktor des Ospedale Regionale di Lugano, präsentierte die Erfahrungen eines Drohnen-Einsatzes im Rahmen des Spitalverbunds EOC und wurde von der internationalen Jury am EVKM-Jahreskongresses in Belgien mit dem Innovation Award ausgezeichnet.
100 Laborproben pro Monat
Der Tessiner Spitalverbund setzte die Drohne
seit 2017 in Lugano ein, um Laborproben zwischen zwei Spitälern – dem Ospedale Italiano und dem Ospedale Civico – zu transportieren. 2018 flogen mit der Drohne der Post durchschnittlich 100 Laborproben pro Monat zwischen den Spitälern. Seit dem Start des Projekts fanden mehr als 2‘000 Flüge statt.
Die bisherigen Erfahrungswerte zeigen laut dem SVS die Vorteile des Drohnentransports im Vergleich zum konventionellen Transport mit einem Taxi deutlich: bis zu 45 Minuten kürzere Transportzeit, bis zu 75 Prozent schneller verfügbar, bis zu 80 schnellere Prozessabwicklung und bis zu 90 Prozent weniger CO2-Emissionen.
Flugverbot für Spital-Drohnen
Seit Mai 2019 sind allerdings
alle Drohnen der Post am Boden. Aufgrund zweier Zwischenfälle in Zürich werden die Sicherheitsprozesse zurzeit mit einem Expertenrat weiterentwickelt. Wann der Betrieb wieder aufgenommen wird, ist noch offen. Auf eine entsprechende Anfrage hat Luca Jelmoni, CEO des Ospedale Regionale di Lugano, bislang nicht reagiert.