Auszeichnung für Schweizer Spitalprojekt

Der Drohneneinsatz des Tessiner Spitalverbundes EOC wurde mit einem internationalen Innovations-Preis ausgezeichnet.

, 23. September 2019 um 05:30
image
  • spital
  • ente ospedaliero cantonale
  • eoc
  • drohne
  • logistik
Die Europäische Vereinigung der Spitalmanager (EVKM) hat den Drohneneinsatz des Tessiner Spitalverbundes EOC mit dem Innovation Award ausgezeichnet. 
Die Jury würdigt vor allem die Verbesserungen für Spitäler und Patienten bezüglich Transportzeit, Kosten und Ökologie, wie die Schweizerische Vereinigung der Spitaldirektoren (SVS) mitteilt.  
Luca Jelmoni, Direktor des Ospedale Regionale di Lugano, präsentierte die Erfahrungen eines Drohnen-Einsatzes im Rahmen des Spitalverbunds EOC und wurde von der internationalen Jury am EVKM-Jahreskongresses in Belgien mit dem Innovation Award ausgezeichnet. 

100 Laborproben pro Monat

Der Tessiner Spitalverbund setzte die Drohne seit 2017 in Lugano ein, um Laborproben zwischen zwei Spitälern – dem Ospedale Italiano und dem Ospedale Civico – zu transportieren. 2018 flogen mit der Drohne der Post durchschnittlich 100 Laborproben pro Monat zwischen den Spitälern. Seit dem Start des Projekts fanden mehr als 2‘000 Flüge statt.
Die bisherigen Erfahrungswerte zeigen laut dem SVS die Vorteile des Drohnentransports im Vergleich zum konventionellen Transport mit einem Taxi deutlich: bis zu 45 Minuten kürzere Transportzeit, bis zu 75 Prozent schneller verfügbar, bis zu 80 schnellere Prozessabwicklung und bis zu 90 Prozent weniger CO2-Emissionen.

Flugverbot für Spital-Drohnen

Seit Mai 2019 sind allerdings alle Drohnen der Post am Boden. Aufgrund zweier Zwischenfälle in Zürich werden die Sicherheitsprozesse zurzeit mit einem Expertenrat weiterentwickelt. Wann der Betrieb wieder aufgenommen wird, ist noch offen. Auf eine entsprechende Anfrage hat Luca Jelmoni, CEO des Ospedale Regionale di Lugano, bislang nicht reagiert. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Co-Creation im Gesundheitswesen

Zippsafe revolutioniert mit seinen Produkten das Gesundheitswesen. Ein platzsparendes Spindsystem optimiert Personalumkleiden, während ZippBag und ZippScan den Umgang mit Patienteneigentum verbessern. Erfahren Sie, wie die Produkte durch enge Zusammenarbeit mit Schweizer Spitälern entwickelt wurden.

image

Effiziente Desinfektion: Plastikfrei & nachhaltig

Die Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues bieten nachhaltige und effektive Desinfektion. Sie bestehen aus 100% plastikfreien Cellulosetücher und reduzieren CO₂-Emissionen um 25% pro Packung. Mit hoher Reissfestigkeit, grosser Reichweite und Hautverträglichkeit sind sie optimal für Hygiene und Umwelt.

image

Nachhaltig: Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues

HARTMANN erweitert sein Portfolio um die nachhaltigen Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues. Die Tücher werden aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt und vereinen hohe Wirksamkeit, Materialverträglichkeit und Hautfreundlichkeit. Dabei werden Plastikabfall sowie CO₂-Emissionen reduziert.

image

Jede Notfall-Konsultation kostet 460 Franken

Notfallstationen werden immer öfter besucht. Eine Obsan-Studie bietet nun Zahlen dazu. Zum Beispiel: 777'000 Personen begaben sich dreimal in einem Jahr auf den Spital-Notfall.

image

Neuer Leistungsauftrag für die Oberwaid

Die Klinik Oberwaid ist neu auch mit muskuloskelettaler Rehabilitation auf der Spitalliste der Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. So kann die Oberwaid auch in diesem Fachgebiet grundversicherte Patienten behandeln und leistet einen wichtigen Beitrag in der Region.

image

Interprofessionelle Visiten auf dem Prüfstand

Die Visiten werden geschätzt, aber nicht alle Beteiligten sind gleich zufrieden. Vor allem die Pflege bemängelt ihre Einbindung und sichtet Verbesserungs-Chancen. Dies zeigt eine Umfrage in Schweizer Spitälern.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.