Die Blutprobe, welche das Spital Hirslanden im Park am 25. Januar per Post-Drohne ins Zentrallabor an der Forchstrasse schicken wollte, blieb zwar unversehrt, traf aber nicht innert nützlicher Frist im Labor ein.
Die Drohne hatte ein technisches Problem,
stürzte in den Zürichsee und versank dort. Erst drei Tage später konnten Taucher der Wasserschutzpolizei Zürich das Gerät auf dem Seegrund in 20 Meter Tiefe ortern und bergen. Sie hatte einen Totalschaden.
Wenige Minuten nach dem Start
Ein Vorbericht der Sicherheits-Untersuchungsstelle Sust zeigt nun erste Details des Absturzes auf: Die technische Störung trat offenbar bereits wenige Minuten nach dem Start auf, als die Drohne schon in 60 Metern Höhe schwebte.
Das System habe eine Notlandung eingeleitet und die Drohne sank wie vorgesehen mit einem Fallschirm ab. Weil sie bereits rund 200 Meter vom Ufer entfernt im Bereich des Bad Mythenquai über dem See war, fiel die Drohne ins Wasser.
Blutprobe war «nicht relevant»
Sie war mit einer «nicht relevanten» Blutprobe unterwegs. Trotz Angaben von genauen Koordinaten konnte das Fluggerät von den Spezialisten der Wasserschutzpolizei an der Oberfläche des Zürichsees lange nicht gefunden werden.
Die Post verhängte wegen des Vorfalls in Zürich einen vorläufigen Flugstopp für alle ihre Drohnen – als «freiwillige Vorsichtsmassnahme», wie die Post damals angab. Dieser Flugstopp soll bestehen bleiben, bis der Abschlussbericht der Sust vorliegt.
Vorläufiger Flugstopp auch in Bern und in Lugano
Betroffen vom Flugstopp sind auch das Inselspital in Bern sowie das Ospedale Italiano und das Ospedale Civico des Spitalverbunds EOC in Lugano.
Für Marco Fischer, den Leiter des Zentrallabors Zürich, war der Drohnen-Einsatz bis zum Absturz ein Erfolg, wie er gegenüber der «NZZ» sagte. Derzeit fährt stündlich ein Auto von der Klinik im Park auf die andere Seeseite zum Labor. Im Feierabendverkehr dauere der Weg über das Bellevue schnell einmal 45 Minuten.
Sieben Minuten per Drohne
Die Drohne habe die Strecke hingegen in sieben Minuten geschafft. Vorgesehen war, dass die Drohne vor allem in speziellen Situationen die Blutproben über den See geflogen hätte, etwa wenn das Bellevue wegen eines Grossanlasses gesperrt sei. An solchen Tagen sei die Ausweichroute für den Autokurier zu lang.
Ob und wann die Post den Drohnen-Transport von Blutproben wieder aufnimmt und ob die Proben dann zuverlässiger am Bestimmungsort ankommen, ist noch unklar.