Der Kanton Wallis hat eine einheitliche Nummer für nicht lebensbedrohliche Notfälle eingerichtet: 0848 200 300 ist seit dieser Woche in Betrieb. Diese Initiative, entwickelt gemeinsam mit der Walliser Ärztegesellschaft SMVS, verfolgt ein klares Ziel: Entlastung der Notfallstationen in den Spitälern.
Diese rund um die Uhr erreichbare, Gratis-Nummer ersetzt schrittweise die kostenpflichtigen 0900er-Nummern. Die Mitarbeiter leiten die Anrufer an die am besten geeignete Stelle weiter, etwa an einen Arzt für eine telefonische Beratung oder an eine spezielle Hotline, beispielsweise für zahnärztliche oder psychiatrische Notfälle, oder an eine Notfallapotheke.
Ein Ersatz für den Hausarzt? Nein.
Der Kanton
weist jedoch darauf hin, dass es bei einem nicht-lebensbedrohlichen Notfall am besten ist, sich an den Hausarzt zu wenden. Die einheitliche Nummer bietet sich aber als ergänzende Lösung an, «wenn der Patient keinen Hausarzt hat oder dieser nicht verfügbar ist», so die Mitteilung.
Konkret Medgate-Ärzte im Auftrag des Kantons die Konsultationen durch; sie werden von der Grundversicherung übernommen werden. Schätzungen zufolge können rund die Hälfte der Anfragen direkt am Telefon geklärt werden. Andernfalls werden die Anrufer an einen diensthabenden Arzt oder einen Notfalldienst weitergeleitet.
Dndere Initiativen zur Entlastung der Notaufnahmen wurden mit unterschiedlichem Erfolg erprobt. Diesen Sommer
wurde bekannt, dass der Kanton Aargau seine App «MedicalGuide» einstellt: Sie funktionierte als Frage-Antwort-Chatbot, der eine erste Triage vornahm; das Projekt war vor fünf Jahren eingeführt und mit 900'000 Franken der Kantonskasse finanziert worden war.
Die Anzahl der Personen, die die App nutzten, war jedoch viel zu gering, um eine echte Wirkung zu erzielen.