KPT will nur noch einen Krankenkassenverband

Nach ihrem Austritt aus Curafutura will die KPT nicht zur Konkurrenz Santésuisse. Sondern einen einzigen Verband.

, 15. Mai 2024 um 05:32
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Curafutura in Bern (links) und Santésuisse in Solothurn vertreten nicht nur gemeinsam Ziele der Branche. | Google Streetview
Vor ein paar Monaten ist die KPT aus dem Krankenkassenverband Curafutura ausgetreten – allerdings nicht mit dem Ziel, sich dem anderen Verband, der Santésuisse, anzuschliessen.
Der Chef der KPT, Thomas Harnischberg, sagte gegenüber Medinside: «Wenn wir die jüngsten Entwicklungen mit dem einmal mehr öffentlich ausgetragenen Streit um die Ärztetarife anschauen, war unsere Entscheidung mit dem Austritt aus Curafutura goldrichtig.»
Harnischberg wünscht sich mehr Gespräche und gemeinsame Ziele in der Branche. «Es wäre zentral, dass die Krankenkassen mit einer starken Stimme sprechen», betonte Harnischberg und fügte vielsagend hinzu: «Sie können davon ausgehen, dass in diese Richtung gedacht wird.»

Noch keine Signale von Curafutura

Schon vor gut einem Jahr fragte Medinside: «Wann versöhnen sich die beiden Krankenkassenverbände?» Die Diagnose lautete damals gleich wie heute: Im Schweizer Gesundheitswesen geht kaum mehr etwas vorwärts. Schuld daran sind auch die beiden zerstrittenen Krankenkassenverbände.
Vergangenen Juni übernahm der damals 64-jährige Konrad Graber, ehemaliger Ständerat der Mitte-Partei aus Luzern, von Josef Dittli das Präsidium von Curafutura und formulierte damals das klare Ziel, die «starke Position von Curafutura weiter auszubauen».
Mit dem Austritt der KPT im November verlor Curafutura allerdings, gemessen an der Zahl der Kunden, knapp zehn Prozent seines Gewichts. Im Verband sind jetzt nur noch Helsana, CSS und Sanitas.
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