Auf den ersten Blick wirkt es auf viele Leser stossend: Das Kinderspital Zürich «klotze» bei seiner
Eröffnungsfeier mit einem dem Dinner von der Gastro-Elite, heisst es auf dem Online-Portal
«Inside Paradeplatz».
«Superlative überall: Bei den Baukosten weit über Budget, und jetzt bei der Fete. Stefan Heilemann vom Widder-Hotel, ein Michelin-Sternekoch, rührt neben vielen anderen Stars die Kochlöffel», wird das Kispi kritisiert.
In der Tat lädt die Kispi-Besitzerin Eleonorenstiftung an diesem Donnerstag «Spenderinnen, Gönner sowie langjährige Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter zu einem Dinner als Dankeschön ein». Und tatsächlich steht auch ein Team aus Spitzenköchen, das der Zürcher Gastronomen Michel Péclard zusammengestellt hat, am Herd. Doch sie kochen an diesem Abend gratis, wie Péclard ankündigte.
Stiftung hat zu wenig Geld
«Inside Paradeplatz» findet die Feier trotzdem fehl am Platz. Weil die Kosten des Neubaus von 650 auf 760 Millionen gestiegen seien. Und weil der Kanton mit 100 Millionen Franken zusätzlichem Darlehen habe
einspringen müssen, nachdem die Stiftung «faktisch pleite» gewesen sei.
Deshalb ist dem Kispi allerdings nicht auch noch vorzuwerfen, dass es für die Eröffnungsfeier zu viel Geld ausgebe. Denn nicht nur die erlesenen Gäste für das Eröffnungs-Dinner werden gratis bekocht. Auch in einem Monat, am Tag der offenen Tür für die Bevölkerung, kümmern sich die Spitzenköche um die Verpflegung. Es gebe dann «eine Wurst mit Pommes und ein Pet-Fläschli für 8 Stutz», also zum Einstandspreis, verkündete Michel Péclard.