Das Kispi schreibt Verlust - und soll Millionen bekommen

Der Neubau wird teurer und das Vermögen der Eleonorenstiftung, Trägerin des Kinderspitals Zürich, ist aufgebraucht. Nun soll der Kanton in die Bresche springen.

, 4. April 2024 um 09:03
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Das neue Kinderspital- gabaut von den Stararchitekten Herzog & de Meuron - wird am 2. November dieses Jahres den Spitalbetrieb in der Lengg aufnehmen.
Das Universitäts-Kinderspital Zürich – Eleonorenstiftung weist im Jahr 2023 ein negatives Ergebnis von 10,1 Millionen Franken aus.
Der operative Verlust belaufe sich auf ein Minus von 29,4 Millionen gegenüber dem Vorjahr mit +1,1 Millionen Franken, so die Mitteilung.
Gründe dafür seien die 'generell herausfordernden Rahmenbedingungen und zusätzlich die Belastungen durch das Neubauprojekt' gewesen. Durch den Fachkräftemangel konnten nicht alle Betten betrieben werden, ebenso schlug der Teuerungsschub bei den Personalkosten wie auch bei den Sachkosten zu Buche.
Und nicht zuletzt sei der operative Betrieb des Kinderspitals durch Zusatzkosten mit Bezug auf die Fertigstellung sowie die laufende Inbetriebnahme am neuen Standort in der Lengg parallel zum Betrieb in Hottingen belastet worden.

Kanton unterstützt finanziell

Dafür greift der Kanton dem Kispi nun unter die Arme: Er hat die Aufstockung des bestehenden Darlehens um weitere 100 Millionen Franken genehmigt, «womit die Finanzierung des inzwischen 735 Millionen teuren Neubaus gesichert sei», so die Mitteilung. Ursprünglich waren die Kosten für den Neubau bei 625 Millionen Franken veranschlagt.
Zusätzlich erhält es für den Betrieb im laufenden Jahr eine Subvention von 35 Millionen Franken. Über eine weitere Subvention im Umfang von höchstens 25 Millionen entscheidet der Regierungsrat auf erneutes Gesuch der Eleonorenstiftung hin - unter Berücksichtigung spezifischer Auflagen, an welche der Regierungsrat die finanzielle Unterstützung knüpft. Die Eleonorenstiftung, die Trägerin des Spitals, hat gemäss der Mitteilung der Kantonsregierung bereits ihr gesamtes Vermögen aufgebraucht.
Die finanziellen Mittel müssen erst noch vom Kantonsrat bewilligt werden.
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