Im Februar 2024 budgetierte die Leitung des Réseau hospitalier neuchâtelois RHNe fürs Gesamtjahr noch ein Defizit von 14 Millionen Franken. Daraus wurde nichts: Das Ergebnis der Neuenburger Kantonsspital-Gruppe fiel doppelt so schlecht aus wie erwartet – der Verlust erreichte 28 Millionen Franken. Dies sagte CFO Léonard Blatti gegenüber der
Wirtschaftszeitung «L’Agefi». Die Ebitda-Marge lag im Minus-Bereich – der Wert betrug -2,8 Prozent.
Es ist die erste offizielle Jahresresultat 2024 eines Schweizer Spitals, und damit setzt die Neuenburger Gruppe ein deutlich Warnsignal ab. Im bereits sehr kritischen Vorjahr hatte das RHNe einen
Verlust von 22 Millionen Franken vermeldet – obschon da bereits ein Spar- und Massnahmen-Programm wirksam war.
Same procedure…
Gegenüber «L’Agefi» begründete Finanzchef Léonard Blatti die Entwicklung mit den Argumenten, welche die Schweizer Spitaldirektoren bereits für die branchenweit trübe Lage im Jahr 2023 angeführt hatten: Höhere Kosten bei Löhnen oder Energie – Stagnation bei den Tarifen.
Dabei steuerte der Kanton Neuenburg – Besitzer des RHNe – letztes Jahr 51,6 Millionen Franken zur Abgeltung von gemeinnützigen Leistungen bei; gegenüber dem Vorjahr 2023 stieg dieser Wert um 3,6 Millionen Franken. Er macht nun 11 Prozent des Umsatzes aus.
Die Spitalgruppe RHNe beschäftigt rund 3’300 Personen. Sie umfasst neben den zwei Akutspitälern in La Chaux-de-Fonds und Neuenburg noch zwei Reha-Zentren, eine Palliativstation und ein Ambulatorium. Insgesamt behandelte die Spitalgruppe rund 20’000 stationäre Patienten pro Jahr.
Letztmals einen Gewinn hatte das RHNE im Jahr 2019 ausgewiesen – das Plus betrug damals 3 Millionen Franken. 2020 gab es noch ein ausgeglichenes Ergebnis, danach folgte eine Serie mit roten Zahlen: minus 6,8 Millionen im 2021, minus 10,9 Millionen im Jahr 2022, und 2022, je nach Definition, minus 34,5 oder minus 22 Millionen Franken.