Mit der Einführung von «Palli-GeMed» haben die Universitätskliniken Genf (HUG) und die mobilen Ärzte «Genève Médecins» eine Partnerschaft ins Leben gerufen, um die Palliativversorgung bei akuten häuslichen Notfällen zu stärken.
Die neue Struktur biete Menschen mit lebensbedrohlichen Erkrankungen und ihren Angehörigen Unterstützung direkt zu Hause – insbesondere bei akuten Symptomen wie Schmerzen oder Atemnot,
heisst es in einer Mitteilung des HUG.
«Ein palliativer Notfall kann beispielsweise auftreten, wenn ein Patient mit einer fortgeschrittenen Erkrankung zu Hause bleiben möchte, aber ein akutes Problem hat, das eine schnelle Intervention erfordert», erklärt Simon Singovski, Leiter der Sprechstunde für häusliche Palliativmedizin. Ziel sei es, durch gezielte Eingriffe eine schnelle Linderung zu erreichen und Spital-Aufenthalte zu vermeiden.
Notfallversorgung
Bisher waren Patienten in solchen Situationen häufig gezwungen, den Notruf 144 zu wählen und in die Notaufnahme überwiesen zu werden. Mit «Palli-GeMed» stehe nun ein speziell geschultes Team bereit, das dringende Erste Hilfe direkt vor Ort leisten kann, so die Mitteilung weiter. Dabei werde nicht nur die Akutversorgung sichergestellt, sondern auch eine nahtlose Übergabe an das bestehende Pflegenetzwerk gewährleistet.
Schulungen
Ärzte des HUG und von Genève Médecins erhalten spezielle Schulungen, um die Anforderungen palliativer Notfälle zu meistern. Zwei Ärzte des HUG Primary Care Medicine Service wurden zu Genève Médecins entsandt, um dringende Palliativbesuche zu übernehmen. Sie profitieren dabei von der Unterstützung eines klinischen Managers, der zuvor sechs Monate Erfahrung in einem vergleichbaren Programm in Paris (Pallidom) gesammelt hat.
Genève Médecins stellt zudem sein logistisches Know-how zur Verfügung: Das Kontrollzentrum und das medizinische Team sind rund um die Uhr im Einsatz. Ein neu geschaffenes Kompetenzzentrum für Palliativpflege bei der Organisation wird von Führungskräften der HUG-Abteilung für Palliativmedizin betreut.