So hoch waren die Patientenzahlen im Kantonsspital Graubünden noch nie: Es behandelte 22'500 stationäre Patienten - 4000 mehr als im Vorjahr. Der Hauptgrund für diesen enormen Zuwachs ist die Übernahme der St. Moritzer Privatklinik Gut.
Schon wieder ein neues Spital
An den zusätzlichen Patienten verdiente das Spital auch mehr. Unter dem Streich schaute ein Gewinn von 14 Millionen Franken heraus. Die Ebitda-Marge wuchs auf acht Prozent.
Auch nächstes Jahr wird das Kantonsspital Graubünden vermutlich wachsen. Denn im Januar hat es das Spital Walenstadt übernommen.
Die Sorgen
Trotz dieser Erfolge sorgen sich die Verantwortlichen. Dem Spital drohen gewisse Aufträge in der Kindermedizin zu entgehen. Konkret handelt es sich um die Intensivpflege von Neugeborenen, um schwere Verletzungen bei Kindern und um die Krebsbehandlungen im Bereich Kinder und Gynäkologie.
Austritt aus der Vereinbarung?
Hugo Keune, der Vorsitzende der Geschäftsleitung, kritisiert diese Pläne heftig: «Immer mehr Behandlungen werden ohne medizinischen Grund als hochspezialisiert definiert und Mindestfallzahlen werden willkürlich ohne medizinische Evidenz erhöht.» Der Austritt aus der IVHSM, der Interkantonalen Vereinbarung hochspezialisierte Medizin, sei für Graubünden eine Option. Schliesslich seien die wirklich seltenen Eingriffe zugeteilt und das IVHSM habe seinen Auftrag erfüllt.
Im Clinch mit Oberengadin
Die Klinik Gut in St. Moritz | zvg
1 ohne Klinik Gut