Auch die Liechtensteiner stellen sich hinter ihr Spital

Die Bevölkerung bewilligt einen Millionenkredit für den Neubau des Landesspitals.

, 17. Juni 2024 um 01:00
image
Visualisierung des geplanten Landesspitals  |  Bild: PD
Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Liechtenstein haben dem Landesspital 6 Millionen Franken bewilligt. Mit dem Ergänzungskredit ermöglichen sie nun definitiv einen Neubau. Dieses Projekt war im Grundsatz bereits 2019 bewilligt worden: Damals segnete die Bevölkerung des Fürstentums einen 65-Millionen-Franken-Kredit für ein neues Spital ab.
An diesem Wochenende stimmten 54 Prozent für den Ergänzungskredit. Elf Gemeinden sagten mehrheitlich Ja, drei Gemeinden lehnten ab.
Das neue Spital soll an einem neuen Standort am Rhein entstehen, die Eröffnung ist für 2029 geplant.
Der Nachtragskredit war von der Regierung vorgelegt und befürwortet worden. Das gegnerische Referendumskomittee sprach indes von einer Fehlplanung – es sei sinnvoller, das Geld in eine schlanke Grundversorgnung und eine breitere Notfallversorgung zu investieren. Ausserdem sei es sinnlos, gleich ennet des Rheins in Grabs ein Akutspital auszubauen; Grabs (SG) liegt rund 12 Kilometer von Vaduz entfernt.
image
Darstellung des Neubau-Projekts «Inspira»  |  Bild: PD LI
Die Regierung wiederum betonte die Flexibilität, die der Neubau schafft: Sie werde einen guten Patientenfluss erlauben. Es ging aber auch um einen Grundsatz: «Nur mit einem eigenen Landesspital in einer zeitgemässen Infrastruktur kann Liechtenstein mit Blick in die Zukunft selbstbestimmt das Steuer in der Gesundheitsversorgung in der Hand behalten», so die Regierung des Fürstentums.
  • Freiburg: Sonnenklares Bekenntnis zum Kantonsspital. Das Freiburger Spital HFR bekommt eine 175-Millionen-Finanzspritze.
  • Uster: Die Bevölkerung stellt sich klar hinters Spital. Vier Trägergemeinden bewilligen eine Millionen-Finanzspritze.

  • spital
  • Liechtenstein
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Spitäler 2025 und 2026: Bessere Margen – aber grosse Tarif-Fragezeichen

Die Finanzchefs der Schweizer Spitäler erwarten fürs Erste eine etwas bessere Rentabilität. Zugleich sorgt das neue Tarifsystem für Unsicherheit. Die Erwartungen reichen von Mehreinnahmen bis zu spürbaren Einbussen.

image

Die 10-Prozent-Illusion der Schweizer Spitäler

Eine Betriebsrendite von zehn Prozent galt lange als Überlebensregel für Akutspitäler. Womöglich ist dieser Richtwert inzwischen zu tief. Die Beratungsfirma PwC fordert mehr Effizienz – die Spitäler höhere Tarife.

image

Spitalhygiene: Geschlechtsneutrale WCs bergen ein Risiko

In schottischen Krankenhäusern wurden Damen-, Herren- und Unisex-Toiletten auf Keime geprüft. Heraus kamen drastische Unterschiede.

image

Eine Zusammenarbeit, vernetzt wie das Gefässsystem

Wie in den meisten anderen medizinischen Fachbereichen setzt das Spital Lachen auch in seinem Gefässzentrum auf eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie garantiert den Patientinnen und Patienten eine professionelle und ganzheitliche Diagnostik, Behandlung und Nachbehandlung.

image

Ressourceneffizienz bei Schweizer Spitälern

Interview von Unite mit Andrea Raida M.Sc., Projektleiterin Health Care Logistics am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, über Ergebnisse des Forschungsprojekts «Green Hospital»

image

Spital Lachen rückt die Gefässmedizin ins Zentrum

Gefässerkrankungen sind verbreitet und können Menschen jeden Alters betreffen. Unbehandelt können schwerwiegende Komplikationen wie Gefässverschlüsse oder Organschäden folgen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist essenziell – genau hier kommt das Gefässzentrum des Spitals Lachen ins Spiel.

Vom gleichen Autor

image

Tertianum übernimmt Senevita

Elefantenhochzeit bei Langzeitpflege und Alterswohnen: Die beiden grössten Anbieter in der Schweiz schliessen sich zusammen. Damit entsteht ein Milliardenkonzern mit rund 11'000 Angestellten.

image

LUKS Luzern: Lohnerhöhung über der Teuerung

Kompromiss in der Lohnrunde: Insgesamt steigt die Vergütungssumme im nächsten Jahr um 1,1 Prozent.

image

Neustart nach Denkpause: Das Spital Nidwalden wagt den grossen Wurf

Statt eines Ergänzungsbaus soll nun ein kompletter Neubau entstehen.