Freiburg: Sonnenklares Bekenntnis zum Kantonsspital

Das Freiburger Spital HFR bekommt eine 175-Millionen-Finanzspritze. Das Abstimmungs-Ergebnis war unmissverständlich.

, 9. Juni 2024 um 14:42
image
Müsste erneuert werden: Kantonsspital Freiburg  |  Bild: PD
Die Freiburger Kantonsspitalgruppe HFR erfährt eine wichtige Unterstützung. Am Abstimmungssonntag bewilligte die Bevölkerung insgesamt 175 Millionen Franken an Darlehen respektive Bürgschaften. 70 Millionen Franken sollen in die Planung eines Kantonsspital-Neubaus fliessen; 105 Millionen dienen dazu, den Betrieb des HFR abzusichern.
Dies ist ein weiteres Signal dafür, dass die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger weiterhin bereit sind, ihren kantonalen und regionalen Spitälern ein stabiles Fortkommen zu finanzieren. Denn mit über 79 Prozent Ja-Stimmen fiel das Resultat sehr klar aus. Keine einzige Gemeinde im Kanton lehnte die Kredite ab.

Verbesserung der Notfallversorgung

Allerdings sandte die Bevölkerung von Freiburg auch ein leicht anderes Signal aus: Sie lehnte die so genannte «Spitalinitiative» ab. Diese forderte die Errichtung zusätzlicher Notfallstationen in Tafers und in Riaz (neben dem bestehenden 24-Stunden-Standort in Villars-sur-Glâne).
Dieses Ansinnen wurde nun mit knapp 63 Prozent Nein-Stimmen verworfen.
Andererseits nahmen die Freiburgerinnen und Freiburger den Gegenvorschlag des Staatsrates an; und zwar war die Zustimmung mit 68 Prozent hier ebenfalls klar.
Der Gegenvorschlag war eine abgeschwächte Antwort auf die Initiative: Er sieht die Einrichtung eines Netzes von Gesundheitszentren, Permanences und «Maisons de garde» vor; dabei sollen eine einheitliche Gesundheitsnummer und mobile Pflegeteams für die Behandlung nicht lebensbedrohlicher Notfälle das Netzwerk ergänzen. In den Randregionen werden zudem erfahrene Rettungssanitäter in leichten Notfallfahrzeugen stationiert.
  • hfr
  • freiburger spital
  • spital
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Streik am HFR: «Die Aufnahmekapazität bleibt voll erhalten»

Die Proteste gegen den Sparplan der Kantonsregierung erreichen nun das Freiburger Spital: Am Mittwoch legen die Angestellten ihre Arbeit nieder.

image

Spital Morges holt Chefarzt vom Freiburger Spital

Thomas Schmutz wechselt als Chefarzt der Notfallstation zum Ensemble hospitalier de la Côte.

image

Arztfehler in Freiburg gehen künftig direkt an ein Zivilgericht

Öffentliche Spitäler im Kanton Freiburg dürfen nicht mehr gleichzeitig Richter und Partei sein, wenn sie über Behandlungsfehler entscheiden.

image

Freiburger Spital wird von ehemaligem Chefarzt angeklagt

Ein ehemaliger Chefarzt fordert vom Freiburger Kantonsspital mehr als 800'000 Franken. Weil er nicht bis 67-jährig arbeiten durfte.

image

«Prävention löst das Problem nicht – sie verschiebt es nur»

HFR-Präsidentin Annamaria Müller über den Fachkräftemangel, Robotik, Prävention, schädliche Leistungen – und warum sie die Spezialisierung mit einem Blumenkohl vergleicht.

image

HFR: Luca Jelmoni ist neuer Verwaltungsrat

Der Direktor der Paraplegiker-Zentrums ersetzt Philipp Müller, der seit Frühjahr CEO des Freiburger Spitals ist.

Vom gleichen Autor

image

Diese 29 Erfindungen machen die Medizin smarter

Das US-Magazin «Time» kürte die wichtigsten Innovationen des Jahres aus dem Gesundheitswesen. Die Auswahl zeigt: Fortschritt in der Medizin bedeutet heute vor allem neue Schnittstellen zwischen Mensch, Maschine und Methode.

image

Privatklinik Aadorf: Führungswechsel nach 17 Jahren

Die Privatklinik Aadorf bekommt einen neuen Leiter: Michael Braunschweig tritt die Nachfolge von Stephan N. Trier an.

image

Baselbieter Kantonsparlament stützt UKBB

Das Universitäts-Kinderspital beider Basel soll frische Subventionen erhalten, um finanzielle Engpässe zu vermeiden. Der Entscheid im Landrat war deutlich. Doch es gibt auch Misstrauen.