Die Regierung des Kantons Graubünden hat beschlossen, dem Kantonsspital Graubünden (KSGR) eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 3 Millionen Franken für den Bau einer eigenen pharmazeutischen Produktionsstätte zuzusichern. Die Gelder sollen für den Neubau der Räumlichkeiten verwendet werden, dessen Gesamtkosten sich auf rund 4,9 Millionen Franken belaufen,
wie der Kanton mitteilt. Weltweit sind zunehmende Engpässe in der Arzneimittelversorgung zu verzeichnen. Besonders betroffen sind verschiedene Medikamentengruppen wie Krebsmedikamente, Kinderarzneimittel und Impfstoffe. Zudem werden zahlreiche Medikamente ganz vom Markt genommen, weil Pharmaunternehmen aus wirtschaftlichen Gründen auf die Produktion weniger lukrativer Präparate verzichten. Einzelne Medikamente mit speziellen Dosierungen, insbesondere im Bereich der Kindermedizin, sind auf dem Markt nicht verfügbar.
Abhängigkeit von externen Lieferanten reduzieren
Das KSGR, das eine Kinderklinik und eine onkologische Abteilung betreibt, ist dringend darauf angewiesen, nicht mehr erhältliche Medikamente oder individuelle Dosierungen zeitnah und in angemessener Qualität herstellen zu können. Die Eigenherstellung von Arzneimitteln durch das Institut für Spitalpharmazie des KSGR ist daher für die umfassende Versorgung der Patientinnen und Patienten im ganzen Kanton von grösster Bedeutung.
Die Errichtung einer pharmazeutischen Produktionsstätte am Kantonsspital Graubünden soll dazu beitragen, die medizinische Versorgung im Kanton sicherzustellen und die Abhängigkeit von externen Lieferanten zu verringern.
Die Zusicherung und Auszahlung erfolgt unter Vorbehalt der Kreditbewilligung. Der definitive Entscheid über den Kantonsbeitrag liegt beim Grossen Rat.