Aargau: Neue Pilotprojekte in der Telemedizin

Mit Medgate testet der Kanton ein Telemedizin-Angebot in Pflegeheimen und in der Spitex – um rascher reagieren zu können und um Hausärzte zu entlasten.

, 24. Januar 2025 um 09:10
image
Medgate-Ärztin bei einer Beratung  |  Bild: PD Medgate
Der Kanton Aargau unterstützt zwei Pilotprojekte, die einen neuen Ansatz der Telemedizin in Pflegeheimen und Spitex-Organisationen erproben. Durchgeführt werden sie von Medgate; das Aargauer Gesundheitsdepartement trägt insgesamt 120’000 Franken dazu bei.
Konkret fördert der Kanton das Pilotprojekt «Telemedizin in Pflegeheimen» mit 70’000 Franken und «Telemedizin in Spitex-Organisationen» mit 50’000 Franken. Die Dauer beträgt jeweils 15 Monate.
Dabei soll der Nutzen von telemedizinischen Einsätzen in der Langzeitpflege überprüft werden – wobei die Zufriedenheit der Patienten und des eingesetzten Pflegepersonals mit telemedizinischen Konsultationen erfragt und die konkreten Telemedizin-Einsätze beurteilt werden.

Schnell und daheim

Im Rahmen der Tests wird das Pflegepersonal die Telemedizin zu den Patientinnen und Patienten in das Pflegeheim beziehungsweise nach Hause bringen. Andererseits kann sich das Pflegepersonal digital an Fachärztinnen und Fachärzte von Medgate wenden, wenn der Hausarzt nicht innert nützlicher Frist erreichbar ist.
Ziel ist es, auf Patienten-Anliegen schnell und in gewohnter Umgebung reagieren zu können – und zugleich Engpässen in der hausärztlichen Grundversorgung entgegenzuwirken. In beiden Projekten erfolgt die telemedizinische Beratung und Betreuung nur, wenn die Patientin oder der Patient zustimmt. Ausgeschlossen ist die Anwendung von Telemedizin in lebensbedrohlichen Notfällen.
  • Appenzell Innerrhoden und Medgate gründen telemedizinische Notfallpraxis. Am Kantonalen Gesundheitszentrum Appenzell Innerrhoden wird eine Telemed-Notfallpraxis eröffnet, die gemeinsam mit Medgate betrieben wird.

Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Telemedizin statt überfüllter Notfall

Eine neue Studie zeigt: Dank Kids Line verzichten viele Eltern auf unnötige Notfallbesuche.

image

Weniger Notfall, mehr Sicherheit: Telemedizin unterstützt Spitex-Teams im Aargau

In einem Pilotprojekt testen Medgate und zwei Spitex-Organisationen den Einsatz von telemedizinischer Expertise in den Wohnungen der Klienten. Sensorikgeräte liefern dabei entscheidende Daten in Echtzeit.

image

Neue ambulante Plattformen: HUG reagiert auf steigende Patientenzahlen

Ein Zentraler Empfang, geteilte Behandlungsräume und modernisierte Plattformen: Das Universitätsspital Genf passt seine ambulanten Abläufe der steigenden Patientenzahl an.

image

Migros und Novo Nordisk starten Initiative gegen Adipositas-Stigmatisierung

Die Migros-Plattform iMpuls und das Pharmaunternehmen Novo Nordisk wollen Tabus brechen.

image

Ostschweizer Kantone packen die Spitalversorgung gemeinsam an

Die Ostschweizer Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden und Thurgau führen einheitliche Spitallisten ein und schaffen eine integrierte Gesamtversorgung.

image

BFS: Zahl privater Spitex-Anbieter erreicht Rekordwert

Die Zahl privater Spitex-Anbieter erreichte 2024 einen neuen Höchststand: 844 gewinnorientierte Unternehmen leisten immer mehr Pflegestunden, während gemeinnützige Organisationen Marktanteile verlieren.

Vom gleichen Autor

image

Mehr Pflegepersonal = weniger Ärzte-Burnout

Eine grosse Erhebung in sieben Ländern zeigt: Dort, wo Pflege stark vertreten ist und Arbeitsumgebungen stimmen, bleiben Ärztinnen und Ärzte länger im Beruf.

image

Notfall: Warum die Bagatellgebühr verpufft – und was stattdessen nötig wäre

Kurz vor der Nationalratsdebatte warnen die Notfallmediziner vor den «Bagatellgebühr»-Ideen. Sie schlagen vier konkrete Alternativen vor.

image

SMN: Nello Castelli wechselt zu Pharmasuisse

Der Generalsekretär von Swiss Medical Network wird Leiter Public Affairs beim Apothekerverband.