Auch die St. Galler Spitäler fahren hohe Verluste ein

Im vergangenen Jahr verbuchte die Gruppe der öffentlichen St. Galler Spitäler ein Minus von fast 60 Millionen Franken. Und da ist noch mehr.

, 20. März 2024 um 09:32
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Das Kantonsspital St. Gallen KSSG  |  Bild: Bobo11, Wikimedia Commons, Lizenz: CC-BY-SA 3.0 de.
Die Einnahmen sind zwar leicht gestiegen: Die Spitalverbunde des Kantons St. Gallen erzielten 2023 einen Umsatz von 1,4 Milliarden Franken – was gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs von 50 Millionen Franken bedeutet.
Doch unterm Strich schliesst die Gruppe das Geschäftsjahr mit einem – organischen – Verlust von 58,9 Millionen Franken ab.
Hinzu kommen zwei ausserordentliche Wertberichtigungen bei den Spitalimmobilien in Grabs und Linth um 40 Millionen Franken; so dass sich der Verlust der Gruppe auf 99 Millionen Franken steigerte.
Dabei entfielen 1,045 Umsatz-Milliarden auf das Kantonsspital St.Gallen.
Die Zahl der stationären Patienten blieb unverändert: 2023 behandelten die Häuser der Gruppe 62’000 Fälle. Die ambulanten Fälle stiegen um 2,7 Prozent. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass das Spital Walenstadt inzwischen zum KSGR wechselte (also aus der Statistik fiel), während die Geriatrische Klinik St. Gallen übernommen wurde (also hinzukam).

Noch ein Übergangsjahr

Auch fürs laufende Jahr rechnet der Verwaltungsrat der Spitalverbunde von St. Gallen mit roten Zahlen: Der Rein-Verlust der Gruppe sollte rund 13 Millionen Franken betragen. Doch zumindest das operative Geschäft dürfte schwarze Zahlen liefern, so dass eine Ebitda-Marge von 5,4 Prozent budgetiert ist.
«Das Jahr 2024 stellt ein weiteres Übergangsjahr dar, in welchem die begonnenen Betriebsoptimierungen weiterhin konsequent zu verfolgen sind», schreibt der Verwaltungsrat.
Von einem «Übergangsjahr» war allerdings bereits im März 2023 die Rede gewesen: Erst in der Folge könne man «den Fokus auf Effizienzsteigerungen und Betriebsoptimierungen legen.» Damals hatte das Management einen Verlust von 46 Millionen Franken und eine Ebitda-Marge von 1,3 Prozent budgetiert.

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