Die Lage bei den Universitären Psychiatrischen Diensten Bern (UPD) ist prekär: Ohne Geld vom Kanton kann die Organisation schon Ende November die Löhne nicht mehr zahlen. Diese Situation war für den Kanton Bern absehbar. Vor einiger Zeit hat er deshalb bereits einen 100-Millionen-Kredit für notleidende Gesundheitsbetriebe bereitgestellt.
Der zuständige Regierungsrat Pierre Alain Schnegg machte im Regionaljournal von
«Radio SRF» allerdings klar: Die UPD erhalten sicher nicht alles Geld aus diesem Rettungspaket. «Das ist völlig klar.»
Schnegg übte Kritik an der Geschäftsführung der UPD: «Wir haben schon seit Monaten immer gesagt, dass die UPD zu viel Geld brauchen für die Behandlung der Patienten, die sie behandeln müssen.»
Über 50 Beratungsunternehmen angeheuert
So sei für Schnegg «nicht nachvollziehbar», warum eine Institution wie die UPD in den vergangenen anderthalb Jahren über 50 verschiedene Beratungsunternehmen angestellt habe. «Dies ganz besonders in einer Phase, in der sie Liquiditätsprobleme habe.»
Die neue Führungsspitze habe aber schon viele dieser Verträge gekündigt. Die alte Führung war im Juni zurückgetreten, weil der Regierungsrat kein Vertrauen mehr in sie hatte.
Noch ist die Höhe des Rettungsbeitrags nicht bekannt. Darüber befindet die Regierung in den nächsten Wochen. FDP-Grossrat Christoph Zimmerli, Präsident der Kommission Gesundheit und Soziales,
warnte aber bereits: Die UPD würden einen «sehr substanziellen Betrag» benötigt.
Und wenn die Insel Geld braucht?
Vom 100-Millionen-Kredit bliebe dann nur noch wenig übrig. Das würde zwar noch für die Rettung von ein bis zwei kleineren Spitäler reichen. Doch käme das Inselspital in Not, bräuchte es einen neuen und höheren Kredit.
Ein Konkurs der UPD ist für Zimmerli keine Option, da die Dienste systemrelevant seien.