Unispital Lausanne und Kernforscher entwickeln Super-Strahlengerät

Das Unispital Lausanne und die Kernforschungs-Einrichtung Cern haben grosse Pläne: In zwei Jahren wollen sie eine Weltneuheit in der Krebs-Strahlentherapie präsentieren.

, 25. November 2022 um 12:46
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Das neue Gerät basiert auf der Elektronen-Beschleuniger-Technologie des Cern. | zvg
Das Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV) in Lausanne und die europäische Organisation für Kernforschung (Cern) sind daran, die Strahlentherapie bei der Krebsbehandlung zu revolutionieren. Dabei soll ein neues Strahlentherapie-Gerät mit Linearbeschleuniger entwickelt werden, das auf der Cern-Technologie basiert.
Zum Einsatz kommen hochenergetische Elektronenstrahlungen (VHEE) zur Behandlung von Krebserkrankungen, die gegen konventionelle Strahlentherapie resistent sind. Zu diesem Zweck hat das Team um Jean Bourhis von der Radio-Onkologie am CHUV die «Flash-Technologie» entwickelt. Diese reduziert gemäss Mitteilung die Bestrahlung auf wenige Millisekunden, was auch zu geringeren Nebenwirkungen führt und gleichzeitig die Wirksamkeit erhöht.
Das am CHUV in Lausanne installierte Gerät soll in einem speziellen «Bunker» innerhalb von zwei Jahren betriebsbereit sein und Krebsarten bis zu einer Tiefe von 20 Zentimeter behandeln. Die ersten klinischen Studien sind für das Jahr 2025 geplant. Hergestellt wird das Strahlen-Terapiegerät vom Medizintechnikunternehmen Theryq, das bereits ein Prototyp entwickelt hat. Die Stiftungen Isrec und Fondation Biltema unterstützen das Projekt mit knapp 26 Millionen Franken.
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