Kardiologie: Neue HSM-Aufträge für Insel, HUG, CHUV, USZ und Kispi

Es geht um Eingriffe in der kongenitalen und pädiatrischen Kardiologie und Herzchirurgie.

, 9. Januar 2024 um 10:59
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Symbolbild: Alexandru Acea on Unsplash
In der invasiven pädiatrischen Kardiologie und Herzchirurgie werden die Leistungsaufträge ans Inselspital beziehungsweise die Insel Gruppe, an die Hôpitaux universitaires de Genève (HUG), ans Waadtländer Kantonsspital CHUV und ans Kinderspital Zürich erteilt.
Im Teilbereich komplexe invasive Kardiologie und Herzchirurgie bei Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern erhalten ebenfalls vier Spitäler einen Leistungsauftrag – nämlich Inselspital, HUG, CHUV und das Universitätsspital Zürich.
Dies hat das Beschlussorgan der hochspezialisierten Medizin (HSM) entschieden.
Die drei Spitäler Insel, CHUV und Kinderspital Zürich erhalten zudem einen Leistungsauftrag im Teilbereich pädiatrische Herztransplantationen. Weitere Spitäler hatten sich hier nicht beworben.
Auch bei den ACHD-Fällen – also den komplexen Eingriffen bei Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern – hatten sich keine weiteren Spitäler beworben. Allerdings wird sich hier nun eine Konzentration ergeben, da sich die Fälle derzeit noch auf 15 Spitalstandorte verteilen.

Die Kriterien

Die Leistungsaufträge treten im Juli 2024 in Kraft und sind auf sechs Jahre befristet. Das Beschlussorgan traf die Auswahl mit Blick auf Anforderungen wie Struktur- und Prozessqualität, Mindestfallzahlen, Beteiligung an Lehre, Weiterbildung und Forschung, ferner unter Berücksichtigung der Versorgungslage und der prognostizierten Entwicklung der Fallzahlen. Auch die Wirtschaftlichkeit der Spitäler sei geprüft worden, so die Mitteilung.
In anderen Bereichen – Orthopädie und Viszeralchirurgie – hatten die HSM-Zuteilungen im November und Dezember für massive Kritik von Spitälern und Fachgesellschaften gesorgt.

Die Kritik

Ein Streitpunkt sind die «Reentry-Kriterien» und der nach sechs Jahren theoretisch mögiche Wechsel. Denn Spitäler, welche den Leistungsauftrag nun nicht erhalten haben, werden dann die nötigen Fallzahlen sowieso nicht ausweisen können. Die Direktoren von vier grossen Spitälern wurden in einem Brief an Martin Fey, den Präsidenten des HSM-Fachorgans, und Natalie Rickli, die Präsidentin des Beschlussorgans, ziemlich grundsätzlich: Es sei zu anzumerken, «dass nicht nur die Entscheide, sondern auch das HSM-Beschlussgremium als solches in der Branche umstritten sind».
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