Swissmedic investiert einen grossen Batzen in digitale Transformation

Die Arzneimittelbehörde sucht viel Entwickler-Know-how, um vorhandene Software-Lösungen zu ersetzen. Dafür sollen über 30 Millionen Franken ausgegeben werden.

, 3. April 2023 um 12:53
image
Swissmedic will sich digitalisieren. | Swissmedic
Die Zulassungs- und Kontrollbehörde für Arzneimittel und Medizinprodukte, Swissmedic, will sich in den nächsten vier bis sechs Jahren digitalisieren. Im Rahmen des Programms «Transformation Swissmedic Plattformen» (TSP) soll unter anderem ein wesentlicher Teil von vorhandenen Lösungen zur «Unterstützung der Kernprozesse von Zulassung, Bewilligung und Marktüberwachung» neu gebaut werden.
In einer Ausschreibung sucht Swissmedic Dienstleister für Software-Entwicklungsleistungen aus den Bereichen Architektur, Requirement, UX/UI oder Testing – und dies nicht zu knapp: Das Volumen ist auf 31'720 Personentage beziffert. Gerechnet mit einem tiefen Tagessatz von 1000 Franken will Swissmedic knapp 32 Millionen Franken in Software-Entwicklerinnen und -Entwickler investieren.

Applikationsentwicklung steht im Fokus

In einem zweiten Los sucht die Behörde, die bislang fast alle IT-Dienstleistungen vom Bundesamt für Informatik (BIT) bezogen hat, einen Dienstleister für Applikations- und Datenmigrationsleistungen, welcher über eine eigene Software für diese Aufgabe verfügt.
Dafür beziffert Swissmedic das Volumen mit 2420 Personentagen, was bei einem höheren Tagessatz von 1300 Franken insgesamt 3,1 Millionen Franken entspricht. Die Gesamtinvestition beläuft sich bei dieser Berechnung auf 34,8 Millionen Franken.
Es sei vorgesehen, die erforderlichen Leistungen über die nächsten fünf Jahre zu beziehen, heisst es im Pflichtenheft. Mehr als die Hälfte des insgesamt benötigten Bedarfs sieht Swissmedic in den Bereichen «Application-Engineering (Nearshore)» mit 10'000 Personentagen, «Application Engineering (Schweiz)» mit 5000 Personentagen, Scrum-Master (3300) und Software-Architekt (3080).
  • Dieser Beitrag ist zuerst auf «Inside IT» erschienen.

  • trends
  • swissmedic
  • digitalisierung
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Erstmals sind mehr Kinder über- als untergewichtig

Es gibt immer weniger Kinder, die unterernährt sind – dafür immer mehr, die zu viel essen. Auch in der Schweiz. Das zeigt der neuste Uno-Bericht.

image

Deutschland: Drogerieriese drängt in Gesundheitsvorsorge

Die Drogeriekette DM bietet neu auch Gesundheitsservices an. Der Konzern arbeitet mit professionellen Partnern – Fachärzte äussern Kritik.

image

Medizinprodukte: Swissmedic gibt Spitälern ein «ungenügend»

Zahlreiche Spitäler erfüllen Anforderungen bei Qualitätsmanagent und Dokumentation nicht. Allerdings: Eine unmittelbare Gefährdung für Patienten wurde nicht festgestellt.

image

«Im Gesundheitswesen braucht es Visionen statt Pflästerlipolitik»

Andreas Kistler über wirtschaftliche Zwänge, sinnentleerte administrative Aufgaben und die Entstehung von immer mehr Tätigkeiten, die keinen direkten Nutzen für Patienten stiften.

image

Medikamentenzulassung: Wirklich so optimistisch, wie Swissmedic behauptet?

Ein internationaler Vergleich zeigt erhebliche Unterschiede bei den Zulassungszeiten neuer Behandlungen. Während die Pharmaindustrie die langwierigen Verfahren kritisiert, hebt Swissmedic seine Fortschritte hervor.

image
Die Rechtsfrage der Woche

Vitamine und Versprechen: Was beim Verkauf von Nahrungsergänzungs-Mitteln gilt

Nahrungsergänzungsmittel füllen die Regale – in Apotheken, Supermärkten und Online-Shops. Aber viele Werbeversprechen sind unzulässig. Eine juristische Einordnung, wo die Grenzen verlaufen – und was bei der Vermarktung in der Schweiz zu beachten ist.

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.