Spital Emmental baut den Notarztdienst aus

Nun sind Notärzte in der Region rund um die Uhr im Einsatz – und ersetzen teils Teams der Anästhesiepflege.

, 3. Juni 2024 um 07:26
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Mischa Schori, Co-Leiter Rettungsdienst Emmental-Oberaargau, Caroline Oswald, ärztliche Leiterin Rettungsdienst, und Manuel Kindler, stv. ärztlicher Leiter Rettungsdienst, vor dem neuen Notarzteinsatzfahrzeug.   |  Bild: zvg
Seit Monatsbeginn werden die Teams des Rettungsdienstes in der Region Emmental bei schwerverletzten oder kritisch kranken Patienten rund um die Uhr durch Notärztinnen und Notärzte ergänzt.
Der 24/7-Notarztdienst löst das bisherige System ab, bei dem Angestellte der Anästhesiepflege der Spitäler in Burgdorf oder Langnau die Einsätze des Rettungsdienstes bei kritischen Notfallsituationen begleiteten.
«Dadurch, dass das Team des Notarztdienstes mit einem eigenen Einsatzfahrzeug unterwegs ist, kann es flexibler und optimal auf die Patientensituation abgestimmt eingesetzt werden», sagt Caroline Oswald, ärztliche Leiterin Rettungsdienst. Könne aber auf eine notärztliche Begleitung ins Spital verzichtet werden, so sei das Team des Notarztdienstes unmittelbar wieder frei für neue Einsätze.

Im Test «bestens bewährt»

Die allermeisten Einsätze werden durch das Team des Rettungsdienstes absolviert, wobei der Notarztdienst bei Bedarf als ergänzendes Einsatzmittel zur Verfügung steht. «Unsere Mitarbeitenden des Rettungsdienstes sind mit ihren guten Ausbildungen und Kompetenzen in der Lage, den grössten Teil der Einsätze selbstständig durchzuführen», sagt Mischa Schori, Co-Leiter Rettungsdienst Emmental-Oberaargau: «Der Notarztdienst wird bei kritischen Notfallsituationen – beispielsweise zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung des Kreislaufes oder zur Sicherung der Atemwege – zusätzlich an einem Einsatz mitwirken.»
Der Einsatz des Notarztdienstes wurde bei einem Pilotprojektes während eines Jahres an den Wochenenden und Feiertagen getestet. Dabei habe sich die Idee «bestens bewährt», teilt das Spital Emmental mit. Nun konnten 25 Ärztinnen und Ärzte rekrutiert werden, die notwendigen Strukturen wurden aufgebaut und das Fahrzeug beschafft.
Mitte Februar wurde bekannt, dass die Rettungsdienste der Spital Emmental AG und der Spital Region Oberaargau AG zum «Rettungsdienst Emmental Oberaargau» fusionieren. Konkret bilden sie juristisch eine einfache Gesellschaft, bei der beide Spitäler gemeinsam die Trägerschaft bilden. Bis Ende 2027 sollen die Prozesse vollends harmonisiert sein.
Durch den Zusammenschluss soll auch die Flexibilität bei den personellen Ressourcen steigen – so dass man sich bei personellen Engpässen gegenseitig aushelfen kann.
  • Wegen Personalmangel: Zürcher Regio 144 rettet auch im Glarnerland.

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