Inflation: Schweizer Spitäler fordern teuerungsangepasste Tarife

Höhere Energiekosten und höhere Kosten für Materialen des täglichen Bedarfs belasten die Rechnungen der Spitäler zusätzlich.

, 16. September 2022 um 10:40
image
Der Spitalverband reagiert auf die Forderungen des Bündnisses Gesundheit. | Freepik Dcstudio
Der Berufsverband der Pflege SBK und die Gewerkschaften Unia, VPOD und Syna fordern für die Pflegenden kürzere Arbeitszeiten bei gleichem Lohn, höhere Zulagen oder mehr Ferien.
Kurz nach der Veröffentlichung reagiert der Spitalverband Hplus auf diesen Forderungskatalog: Der Verband anerkenne die Forderungen des Bündnisses Gesundheit, um der hohen Ausstiegsrate aus dem Pflegeberuf entgegenzuwirken.

Leistungen seien unterfinanziert

Doch die Spitäler und Kliniken könnten diese nur umsetzen, wenn die Finanzierung der Leistungen gewährleistet sei – insbesondere durch kostendeckende Tarife für die ambulanten und stationären Leistungen. Dies sei heute jedoch nicht der Fall.
Konkret seien die Leistungen im ambulanten Bereich zu 30 Prozent unterfinanziert und jene im stationären Bereich zu 10 Prozent.

Hplus möchte höhere Taxpunkte und Baserate

Hinzu, so der Verband, kommen stark steigende Kosten aufgrund der Inflation. Massiv höhere Energiekosten und höhere Kosten für Materialen des täglichen Bedarfs belasten die Rechnungen der Spitäler zusätzlich.
Hplus stellt dann auch gleich eine Forderung: Und zwar als Sofortmassnahme im Minimum teuerungsangepasste Preise, das heisst höhere Taxpunktwerte im ambulanten Bereich und höhere Baserates im stationären Bereich.

Tarife an die Indexierung koppeln

Mehr noch: Die Tarife müssten auch künftig an die Indexierung gekoppelt werden, damit Teuerungsschwankungen automatisch in die Tarife einfliessen können. Denn nur so könnten die Spitäler gemäss Hplus in der Lage sein, Anpassungen bei den Löhnen, Zulagen, Ferien und Arbeitszeiten zu machen.
  • spital
  • tarife
  • inflation
  • hplus
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Basel: Adullam-Stiftung engagiert Jörg Leuppi

Der CMO des Kantonsspitals Baselland wird Stiftungsrat bei der Organisation für Altersmedizin.

image

USZ macht Verlust von 49 Millionen Franken

Verantwortlich dafür sind unter anderem inflations- und lohnbedingte Kosten. Zudem mussten Betten gesperrt werden.

image

Auch das KSW schreibt tiefrote Zahlen

Hier betrug das Minus im vergangenen Jahr 49,5 Millionen Franken.

image

...und auch das Stadtspital Zürich reiht sich ein

Es verzeichnet einen Verlust von 39 Millionen Franken.

image

Kantonsspital Olten: Neuer Chefarzt Adipositaschirurgie

Urs Pfefferkorn übernimmt gleichzeitig die Führung des Departements Operative Medizin.

image

SVAR: Rötere Zahlen auch in Ausserrhoden

Der Einsatz von mehr Fremdpersonal war offenbar ein wichtiger Faktor, der auf die Rentabilität drückte.

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.