Psychiatrie Münsingen schreibt knapp zwei Millionen Franken Verlust

2022 war das PZM mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Diese hatten Auswirkungen auf die Zahlen, wie der Jahresrechnung zu entnehmen ist.

, 17. April 2023 um 14:31
image
Das Hauptgebäude des Psychiatriezentrums Münsingen. | PZM
«2022 war aussergewöhnlich. Es forderte heraus und wühlte auf», schreiben Jean-Marc Lüthi, Verwaltungsratspräsident, und Ivo Spicher, Direktor des Psychiatriezentrums Münsingen (PZM) im Vorwort der aktuellen Jahresrechnung.
Stark zu spüren bekam das PZM den Fachkräftemangel. Dieser führte dazu, dass Akutbetten und eine alterspsychiatrische Station vorübergehend geschlossen werden musste. Neben der Inflation, den nicht kostendeckenden Tarifen und den gestiegenen Energiepreisen wirkte sich dieser auf das Geschäftsergebnis aus.
So betrug die Ebitda-Marge 1,8 Prozent; das sind 1,7 Prozent weniger als 2021. Weil eine derart tiefe Marge langfristig nicht ausreicht, hat das PZM im Februar zusammen den Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD) eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet. Bis Ende Jahr wollen die beiden Unternehmen einen Zusammenschluss prüfen.
Trotz allen Schwierigkeiten erfreute sich das PZM 2022 über das neue «Palais» und über den Anstieg der Patientinnen und Patienten.

Kennzahlen im Vergleich
2022
2021
Anzahl Fälle ambulant
2406
2036
Anzahl Fälle stationär
3187
3’091
Ertrag
90,408 Mio.
85,943 Mio.
Gewinn/Verlust
-1,923 Mio.
1,084 Mio.
Ebitda-Marge
1,8
3,5
Mitarbeitende (ohne Lernende)
783
780
Hier geht es zum Jahresbericht 2022.
  • trends
  • psychiatriezentrum münsingen
  • geschäftsbericht
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Das Medikament aus dem Kleiderschrank

Empa-Forschende haben Textilfasern entwickelt, die gezielt Heilmittel abgeben können.

image

Kritik am neuen Prostata-Test

Durchbruch in der Prostatakrebsprävention oder vor allem Marketing? Urologen sehen den neuen Stockholm 3-Test kritisch.

image

Studie: Unser Gesundheitswesen ist eine CO2-Schleuder

Der Gesundheitssektor verursacht fast 7 Prozent der Schweizer Treibhausgas-Emissionen. Im internationalen Vergleich steht die hiesige Branche nicht allzu sauber da.

image

Schwieriges Jahr für Regio 144

Weniger Einsätze und ein Minus von 114'228 Franken. Und eine Veränderung im Verwaltungsrat.

image

Migros kippt Hörgeräte und Brillen aus dem Angebot

Nach nur vier Jahren verkauft die Migros ihre Misenso-Filialen. Hörgeräte und Brillen sind der Migros medizinisch zu spezialisiert.

image

Das «Time Magazine» ehrt noch einen Schweizer

Fidel Strub verlor seine rechte Gesichtshälfte an die Tropenkrankheit Noma. Seit Jahren kämpft er für deren Erforschung.

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.