Unispital tut es jetzt Hirslanden gleich

Als erstes öffentliches Spital in der Schweiz beschafft das Universitätsspital Basel (USB) neu Medizinprodukte und Geräte aus Deutschland.

, 16. Dezember 2019 um 07:51
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Das Universitätsspital Basel (USB) arbeitet ab Februar 2020 mit der Sana Einkauf & Logistik Gmbh aus Deutschland zusammen. Konkret will das USB künftig sämtliche Medizinprodukte, Verbrauchs- und Investitionsgütern über den Einkaufsverbund beschaffen.
Von der Vereinbarung ausgeschlossen sind Medikamente, wie das USB mitteilt. Das Unispital erwartet von der Kooperation «eine signifikante Kostenreduktion in der Beschaffung, bei gleichzeitiger Steigerung der Qualität der Beschaffungsprozesse.»

100 Millionen Franken Volumen

Das USB hat seit einigen Monaten mit diversen Einkaufsgemeinschaften Gespräche geführt, unter anderem auch mit dem deutschen Einkaufsdienstleister Prospitalia, wie Recherchen von Medinside zeigen.
Von der USB-Sana-Kooperation betroffen ist ein Einkaufsvolumen von rund 100 Millionen Franken pro Jahr. Im Idealfall sollen sich Einsparungen von 10 Millionen Franken ergeben.
Sana Einkaufsallianz
Der deutsche Sana Einkaufsverbund aus Ismaning bei München übernimmt den strate­gischen Klinik­einkauf für 54 konzern­eigene Sana-Kliniken und mehr als 300 Gesundheits­ein­rich­tungen aus Deutschland. Das von Sana Klinik Einkauf Gmbh betreute Beschaf­fungs­volumen beläuft sich auf umgerechnet rund 2,6 Milliarden Franken jährlich. 

Hirslanden arbeitet bereits mit Sana

Das Unispital Basel wird nun bestehende Verträge mit den bisherigen Lieferanten prüfen - und allenfalls neu verhandeln. Zwischen Deutschland und der Schweiz bestehen teils grosse Preisunterschiede bei Medizinprodukten.
Seit rund einem Jahr arbeitet bereits die Privatklinikgruppe Hirslanden mit dem Einkaufsverbund Sana zusammen. Es war die erste Kooperation eines Schweizer Klinikunternehmens mit einer deutschen Einkaufsorganisation. 

Brachte viel Bewegung in den Markt

Hirslanden ging damals davon aus, dass diese Einkaufskooperation eine Signalwirkung für das Schweizer Gesundheitswesen habe. Das Projekt zwischen der Spitalgruppe und Sana soll ferner zu massiven Preiskämpfen in der Schweiz geführt haben. 
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