Hirslanden kauft Medizinprodukte künftig grenzüberschreitend ein

Die Privatklinikgruppe Hirslanden will mit einer Kooperation Kosten in Millionenhöhe einsparen. Dazu arbeitet sie künftig mit einem Einkaufsverbund aus Deutschland zusammen.

, 26. November 2018 um 20:20
image
  • hirslanden
  • spital
  • wirtschaft
Die Privatklinikkette Hirslanden muss im laufenden Geschäftsjahr die Effizienz steigern und Kosten einsparen – etwa fünf Millionen Franken Beschaffungskosten. Jetzt ist klar, wie die Klinikkette dieses Ziel unter anderem erreichen will: Sie setzt bei der Beschaffung medizinischer Materialien und Geräte künftig auf eine Firma aus Deutschland.
Hirslanden hat mit der Sana Klinik Einkauf GmbH aus Deutschland einen Kooperationsvertrag für eine strategische Einkaufsallianz unterzeichnet. Dies teilte die Schweizer Privatklinikgruppe am Montag mit. Der Start der Partnerschaft erfolgte bereits Anfang November. 

Signalwirkung für das Gesundheitswesen?

Die Zusammenarbeit mit der deutschen Einkaufskooperation umfasse den Einkauf von Medizinprodukten, medizinischem Verbrauchsmaterial und Investitionsgütern für die Hirslanden-Kliniken. Von der Vereinbarung ausgeschlossen seien Medikamente.
Nach Angaben von Hirslanden ist dies die erste Kooperation eines Schweizer Klinikunternehmens mit einer deutschen Einkaufsorganisation. «Dank der grenzüberschreitenden Kooperation können wir unsere Beschaffungskonditionen deutlich verbessern», sagt Finanzchef Pierre-Antoine Binard, der Anfang September von Manor zu Spitalgruppe wechselte. Hirslanden gehe davon aus, dass diese Kooperation eine Signalwirkung für das Schweizer Gesundheitswesen habe.

Kauft für über 350 Spitäler ein 

Der deutsche Sana Einkaufsverbund aus Ismaning bei München übernimmt den strate­gischen Klinik­einkauf für 52 konzern­eigene Sana-Kliniken und mehr als 300 Gesundheits­ein­rich­tungen aus Deutschland. Das von Sana Klinik Einkauf GmbH betreute Beschaf­fungs­volumen beläuft sich laut eigenen Angaben auf umgerechnet rund 2,6 Milliarden Franken jährlich.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

USZ macht Verlust von 49 Millionen Franken

Verantwortlich dafür sind unter anderem inflations- und lohnbedingte Kosten. Zudem mussten Betten gesperrt werden.

image

Auch das KSW schreibt tiefrote Zahlen

Hier betrug das Minus im vergangenen Jahr 49,5 Millionen Franken.

image

...und auch das Stadtspital Zürich reiht sich ein

Es verzeichnet einen Verlust von 39 Millionen Franken.

image

Kantonsspital Olten: Neuer Chefarzt Adipositaschirurgie

Urs Pfefferkorn übernimmt gleichzeitig die Führung des Departements Operative Medizin.

image

SVAR: Rötere Zahlen auch in Ausserrhoden

Der Einsatz von mehr Fremdpersonal war offenbar ein wichtiger Faktor, der auf die Rentabilität drückte.

image

Wie relevant ist das GZO-Spital? Das soll das Gericht klären.

Das Spital in Wetzikon zieht die Kantonsregierung vors Verwaltungsgericht – und will belegen, dass es unverzichtbar ist.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.