In der Schweiz hat die durchschnittliche Strahlenexposition durch medizinische Anwendungen innerhalb von zehn Jahren um 20 Prozent zugenommen. Das
Bundesamt für Gesundheit (BAG) geht davon aus, dass «viele Untersuchungen und Behandlungen mit ionisierender Strahlung nicht gerechtfertigt sind».
Es hat darum zusammen mit medizinischen Berufsverbänden das Projekt «Klinische Audits» ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, die Strahlenbelastung zu senken - oder so gering wie möglich zu halten. Dies, indem bei jeder Computertomografie (CT) die Strahlendosis exakt auf die gewünschte Fragestellung und Diagnose abgestimmt wird.
In ausgewählten Betrieben werden dazu nun Pilotaudits durchgeführt; der erste fand in diesen Tagen am
Kantonsspital Baden (KSB) statt.
Fachkollegen übernehmen die Beurteilung
Im Rahmen der Audits sollen Behandlungsmethoden und Prozesse überprüft und allenfalls verbessert werden. Es sind keine behördlich durchgeführten Kontrollen, sondern «Peer Reviews», Begutachtungen unter Fachkollegen. Im Pilotprojekt am KSB ging es unter anderem auch darum zu prüfen, ob das Instrument der «Peer Reviews» die gewünschten Resultate liefert.
Zusammen mit Tilo Niemann, Leiter Computertomografie am KSB, wurden nicht nur die Geräte überprüft, sondern auch Zuständigkeiten und Arbeitsabläufe. Auch die Ausbildung und Schulung des Personals, die eingesetzten Strahlendosen und Zuweiser-Richtlinien wurden begutachtet.
Der Schlussbericht stelle dem KSB ein «sehr gutes Zeugnis» aus, schreibt das Spital in einer
Mitteilung, ohne auf Details einzugehen.
Audits starten 2017