Spital Uster: Frau stürzt aus dem Fenster und stirbt

Nach einem tragischen Todesfall im Spital Uster drängen sich Fragen zu den Sicherheitsvorkehrungen im Spitalbetrieb auf.

, 8. April 2019 um 04:00
image
  • spital
  • spital uster
Es ist bestimmt kein Einzelfall, der tragische Tod vergangene Woche im Spital Uster im Kanton Zürich: Eine 80-jährige Frau hat sich aus dem dritten Stock des Spitals gestürzt – und stirbt.
Die Patientin wurde zwei Tage zuvor ins Zürcher Spital eingeliefert, wie der Regional-TV-Sender «Tele Züri» berichtete. Offenbar hatte sie depressive Störungen. Es ist deshalb mit grosser Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass die Patientin den Freitod wählte.

Vorfall wird untersucht

Derzeit laufen noch entsprechende Abklärungen der Polizei und der Staatsanwaltschaft. «Aber es sieht so aus, als ob ein Wechsel in eine Psychiatrie nicht angezeigt war», erklärte Spitaldirektor Andreas Mühlemann gegenüber dem Sender. Man sei sehr betroffen und wolle den Vorfall genau analysieren.
Das tragische Ereignis wirft nun auch wieder Fragen zu den Sicherheitsvorkehrungen auf, die solche Vorfälle in Spitälern in der ganzen Schweiz vermeiden sollen. So ist es in manchen Häusern nur möglich, die Fenster zwar zu kippen, aber nicht ganz zu öffnen. Andere Kliniken wiederum nutzen Netze, um ein Verlassen der Räume zu verhindern.

Spital Uster will handeln

Das Spital Uster will «Korrekturmassnahmen» ergreifen, sofern Fehler passiert seien, sagte Direktor Mühlemann weiter. «Ich gehe aber davon aus, dass das nicht der Fall war», so Mühlemann gegenüber «Tele Züri».
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Zürich: Regionalspitäler schmieden weiter an Allianz

Drei Häuser wollen enger kooperieren: Die Spitäler Männedorf, Uster und Zollikerberg sprechen bereits über gemeinsame Tochterfirmen und gebündelte IT. Das angeschlagene Spital Wetzikon ist aussen vor.

image

Sparprogramme reichen nicht: Das Spitaljahr im Check

Kooperationen, weniger Angebote, effizientere Abläufe, Schliessungen, Nullrunden bei den Löhnen: Die öffentlichen Akutspitäler haben viel getan, um die Finanznot zu bekämpfen. Fazit: So geht es trotzdem nicht weiter.

image

Spitäler 2025 und 2026: Bessere Margen – aber grosse Tarif-Fragezeichen

Die Finanzchefs der Schweizer Spitäler erwarten fürs Erste eine etwas bessere Rentabilität. Zugleich sorgt das neue Tarifsystem für Unsicherheit. Die Erwartungen reichen von Mehreinnahmen bis zu spürbaren Einbussen.

image

Die 10-Prozent-Illusion der Schweizer Spitäler

Eine Betriebsrendite von zehn Prozent galt lange als Überlebensregel für Akutspitäler. Womöglich ist dieser Richtwert inzwischen zu tief. Die Beratungsfirma PwC fordert mehr Effizienz – die Spitäler höhere Tarife.

image

Ärzte des Spitals Uster betreuen Heim

Ab 2026 übernimmt die Akutgeriatrie des Spitals Uster die ärztliche Versorgung am Standort «Im Grund» der Heime Uster.

image

Spitalhygiene: Geschlechtsneutrale WCs bergen ein Risiko

In schottischen Krankenhäusern wurden Damen-, Herren- und Unisex-Toiletten auf Keime geprüft. Heraus kamen drastische Unterschiede.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.