Spital Männedorf am teuersten

Die Klinik Adus Medica ist das günstigste, das Spital Männedorf das teuerste von 17 Akutspitälern im Kanton Zürich. Dies zeigt der neuste Fallkostenvergleich.

, 7. Juli 2015 um 09:46
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Vergangenen Freitag feierte der Zürcher Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger mit der Führungsequipe des Spitals Männedorf die Eröffnung des neuen Behandlungstrakts mit neuer Notfallstation. Heute nun legt Heiniger den neusten Fallkostenvergleich unter 17 Akutspitälern des Kantons Zürich vor. Danach ist das Spital Männedorf die teuerste Klinik im Kanton Zürich. Günstigstes Spital ist die Klinik Adus Medica in Dielsdorf. Als Richtwert dient das Kantonsspital Winterthur. Die Rangliste:

Die durchschnittlichen Fallkosten der Spitäler: 


  • Adus Medica: 8'377 Franken
  • Uroviva: 9'276 Franken
  • Spital Limmattal: 9'419 Franken
  • See-Spital, Kilchberg: 9'419 Franken
  • Limmatklinik: 9'451 Franken
  • GZO Spital Wetzikon: 9'544 Franken
  • Spital Bülach 9'687 Franken
  • Kantonsspital Winterthur (Benchmark): 9'772 Franken
  • Schulthess-Klinik: 9'955 Franken
  • Spital Uster: 9'969 Franken
  • Stadtspital Triemli: 10'026 Franken
  • See-Spital, Horgen: 10'111 Franken
  • Spital Zollikerberg: 10'138 Franken
  • Paracelsus-Spital: 10'521 Franken
  • Spital Affoltern: 10'560 Franken
  • Stadtspital Waid (inkl. Kompetenzzentrum Geriatrie): 11'002 Franken
  • Spital Männerdorf: 11'738 Franken

Die Klinik Adus Medica wies schon in den beiden Vorjahren die tiefsten Fallkosten auf, das Spital Männedorf war bereits im Vorjahr am teuersten. Gegenüber 2013 konnte das Stadtspital Triemli seine Fallkosten um rund 3,7 Prozent senken. Dagegen verzeichneten die Spitäler Limmattal, Uster sowie das See-Spital in Horgen ein Kostenwachstum von über 5 Prozent. Die Fallkosten in den Zürcher Spitäler sind im vergangenen Jahr durchschnittlich um knapp 2 Prozent gestiegen. Dazu haben vor allem die höheren Personalkosten beigetragen.

Mehr ausserkantonale Patienten

Die Zürcher Listenspitäler haben 2014 fast 217'000 Patientinnen und Patienten stationär behandelt. Das sind 3,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Um satte 9 Prozent zugenommen haben die Behandlungen von Patienten, die ausserhalb des Kantons wohnen. Dies ist laut Gesundheitsdirektion ein weiterer Beleg für die Attraktivität des Spitalstandorts Zürich.
Mit einer durchschnittlichen Fallschwere von 1,11 liege der Kanton Zürich klar über dem schweizerischen Durchschnitt. Dies unterstreiche die wichtige Rolle der Zürcher Spitäler bei der Behandlung von komplexen Fällen. Die Zürcher Spitäler seien mit ihren Kostenstrukturen im schweizweiten Vergleich nach wie vor gut aufgestellt, schreibt die Gesundheitsdirektion. Allerdings gelte es, die Kostenentwicklung kritisch im Auge zu behalten.
Seit über zehn Jahren veröffentlicht der Kanton Zürich einen Kostenvergleich der stationären Spitalbehandlungen. Damit soll Transparenz über die Kostensituation in den verschiedenen Spitälern geschaffen werden. Als Grundlage für den Fallkostenvergleich dienen Kostenanalysen der Spitäler nach einer einheitlichen Methodik.


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