Die Universität Bern hat gemeinsam mit der Insel Gruppe ein Zentrum für Präzisionsmedizin gegründet. Vor kurzem hat das «Bern Center for Precision Medicine» seinen Betrieb aufgenommen,
wie die Universität mitteilt.Ziel des Zentrums sei es, neue Medikamente und Methoden zu entwickeln, die Qualität der Behandlungen für Patienten zu erhöhen und durch effizientere Therapien das Gesundheitssystem zu entlasten.
Zudem soll das Zentrum im In- und Ausland die Position der Uni Bern und des Inselspitals auf dem Gebiet der Präzisionsmedizin stärken. Präzisionsmedizin werde in Bern bereits heute praktiziert, heisst es.
Erste Ärzte-Generation auf dem Gebiet ausbilden
Leiter des Zentrums ist Mark A. Rubin. Er verfügt über internationale Erfahrung in der Präzisionsmedizin. Rubin hat das Englander Institute for Precision Medicine an der Weill Cornell Medicine gegründet und war Co-Leiter des US National Precision Medicine Program in New York, bevor er nach Bern berufen wurde.
Mit dem BCPM sollen die Stärken von Uni und Inselspital gebündelt und weiterentwickelt werden. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse werden zudem direkt in die Lehre fliessen, heisst es weiter. Mit einem neuen medizinischen Curriculum soll darüber hinaus die erste Generation von Ärztinnen und Ärzten auf dem Gebiet der Präzisionsmedizin ausgebildet werden, sagt Uni-Rektor Christian Leumann.
Das neue interdisziplinäre Zentrum ist eine fakultätsübergreifende Koordinationsplattform und der Universitätsleitung unterstellt. Es finanziert sich aus Mitteln der Universität, der Insel Gruppe sowie aus Eigen- und Drittmitteln. Der Kanton leistet an die Einrichtung des Zentrums einen einmaligen Zusatz zum Staatsbeitrag 2019 von drei Millionen Franken.
Präzisionsmedizin: «Die richtige Therapie zur richtigen Zeit»
«Die Präzisionsmedizin hat zum Ziel, Patientinnen und Patienten die richtige Therapie zur richtigen Zeit zu ermöglichen; sie stellt die Medizin der Zukunft dar», sagt Mark A. Rubin. Sie bezieht individuelle Merkmale wie genetische Prädisposition, Umweltfaktoren oder Lebensstil von Patienten in die Behandlung mit ein.
So können bestehende Therapien «massgeschneidert» werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden und bei teuren Behandlungen Kosten zu sparen. Sie ermöglicht auch die Entwicklung neuer Therapien, bei denen beispielsweise das körpereigene Immunsystem im Kampf gegen Krebs mobilisiert wird. Das BCPM kann dabei für die Forschung auf grosse Datenmengen zurückgreifen.