Bisher ist es üblich, bei Resistenzverdacht ein neues Antibiotikum zu verabreichen. Wenn dieses nicht hilft, bekommt der Patient ein stärkeres Medikament. Ein solcher Prozess des «Trial-and-Error» kann allerdings Tage dauern.
Nun haben US-amerikanische Forscher des California Institute of Technology
(Caltech) einen Schnelltest entwickelt. Ziel war es, eine Methode zu entwickeln, mit der sich das richtige Antibiotikum ermitteln lässt – während eines einzigen Arztbesuchs.
DNA und fluoreszierende Punkte
Die Wissenschaftler konzentrierten sich auf die Erreger von Harnweginfektionen. Der Test funktioniert so: Eine Urinprobe wird in zwei Portionen geteilt. Die eine Hälfte wird mit einem Antibiotikum versetzt, die andere Hälfte bleibt unbehandelt. Nach 15 Minuten werden die Bakterien herausgefischt.
Schoepp, Nathan G. et al.: «Rapid pathogen-specific phenotypic antibiotic susceptibility testing using digital LAMP quantification in clinical samples», in: «Science Translational Medicine», Oktober 2017
Mit einer chemischen Erkennungstechnik werden die Innereien der zerstörten Zellwände identifiziert. Finde sich in der behandelten Probe weniger DNA als in der unbehandelten, habe das Antibiotikum gewirkt. Sichtbar werde das durch fluoreszierende Punkte.
Hohe Genauigkeit
In 95 Prozent der Fälle stimmte das Ergebnis mit bisher üblichen Tests überein, die tagelang dauern. Jetzt wollen die Wissenschaftler den Schnelltest auf weitere Bakterien ausdehnen. Damit wollen die Forscher die Art, wie Antibiotika verschrieben werden, verändern,
erklärt Rustem Ismagilov, Chemieprofessor und Mitautor der Studie.