Paraplegiker-Gruppe rutscht in die Verlustzone

Im Geschäftsjahr 2017 standen tiefere Einnahmen markant höheren Kosten gegenüber.

, 25. Mai 2018 um 10:48
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In der Schweizer Paraplegiker-Gruppe haben sich im vergangenen Geschäftsjahr die Vorzeichen geändert: Nach einem Gewinn von 14 Millionen Franken im Vorjahr wird für 2017 ein Verlust von 3,5 Millionen Franken ausgewiesen. 
Der Betriebsverlust (EBIT) beträgt 6,1 Millionen Franken, dies nach einem Betriebsgewinn von 17,3 Millionen im Vorjahr. Das Betriebsergebnis ist damit erstmals seit zehn Jahren negativ. Der Verlust wird laut einer Mitteilung aus den freien Reserven gedeckt. 

Gestiegene Personalkosten

Grund für die roten Zahlen sind stark steigende Kosten, die fallenden Erträgen gegenüber stehen. So ist der Betriebsaufwand um 5,3 Prozent auf 248 Millionen Franken gestiegen, während die Einnahmen um 4,4 Prozent auf 242,2 Millionen zurückgingen. Im Vorjahr hatte eine Grossspende von 10 Millionen Franken einen einmaligen positiven Effekt. 
Der Anstieg der Betriebskosten wird im soeben erschienenen Jahresbericht auf höhere Personalkosten, stark gestiegene Verwaltungs- und IT-Kosten, höhere baubedingte Abschreibungen und zusätzliche Forschungskosten für ein europaweites Forschungsprojekt zurückgeführt. 
Die Zahl der Mitarbeitenden zu Vollzeitpensen gerechnet ist von 1222 auf 1265 gestiegen. 

Mehr Patientenbetten

Insgesamt konnten im vergangenen Jahr 1'115 Patienten nach einer Behandlung oder einer Erstrehabilitation die Klinik verlassen. Die 150 Patientenbetten waren zu 95 Prozent ausgelastet. Im Jahr 2020, nach Abschluss der Bauarbeiten zur Klinikerweiterung und -erneuerung, werden 40 zusätzliche Patientenbetten bereitstehen, womit künftig 1'300 stationäre Behandlungen pro Jahr geleistet werden können. 
Ende 2018 zählte die Schweizer Paraplegiker-Stiftung 1,8 Millionen Mitglieder, 1,3 Prozent mehr als einem Vorjahr. Über Mitgliederbeiträge und Spenden wurden knapp 84 Millionen Franken generiert. 
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