Reha-Gruppe startet Doktoratsprogramm
Die Kliniken Valens starten eine Kooperation mit der Universität in Liechtenstein: Ab sofort können ihre Fachleute berufsbegleitend zum «Dr. scient. med.» promovieren.
Neuropsychologie bei VAMED: Vielfalt mit Sinn
In den Rehakliniken von VAMED Schweiz vereinen erfahrene Neuropsychologinnen und Neuropsychologen sowie junge Talente ihr Wissen, um Menschen mit neurologischen Erkrankungen durch Diagnostik, Therapie und psychologische Begleitung zurück ins Leben zu führen.
, 26. Oktober 2025 um 23:00
Die Berufsbilder rund um die Neuropsychologie bewegen sich zwischen Wissenschaft und klinischem Alltag. An der Uni steht die kognitionswissenschaftliche Erforschung des Verarbeitungsprozesses im Gehirn im Vordergrund – in der Reha geht es sodann um die konkrete Anwendung: Welche kognitiven Fähigkeiten, z. B. Wahrnehmungsverarbeitung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis und komplexe Hirnleistungen, sind nach einer Hirnverletzung beeinträchtigt? Welche bestehenden Ressourcen lassen sich stärken? Welche kognitiven und psychischen Kompetenzen sind im individuellen Lebenskontext der Patientinnen und Patienten erforderlich? Wie lassen sie sich trainieren und verbessern? Wie verarbeiten die Patienten das neurologische Ereignis psychisch, und wie wird es sich auf ihre Zukunft auswirken? Solche Fragen sind zentral in den Rehakliniken Zihlschlacht und Tschugg sowie im ambulanten Rehazentrum Zürich Seefeld, denn dort finden Patienten mit verschiedensten neurologischen Krankheiten Hilfe. Die Therapien durch das Neuropsychologie-Team sind ein essenzieller Bestandteil der Behandlung.
Am Anfang steht immer die Beziehung
«Bei der Diagnose kognitiver Teilleistungen arbeiten wir mit standardisierten Testverfahren, aber die funktionieren nur, wenn ein Vertrauensverhältnis da ist»
sagt Thilo Müller, Fachpsychologe für Psychotherapie FSP und systemischer Therapeut DGSF.
Er arbeitet seit über 20 Jahren in der Rehaklinik Zihlschlacht und ist zudem im ambulanten Rehazentrum in Zürich tätig.
«Nur auf der Grundlage einer stabilen Beziehung zum Therapeuten oder zur Therapeutin können sich Patienten auf eine sorgfältige Anamnese und eine differenzierte Diagnostik einlassen», erklärt er.
Aus Diagnostik und Anamnese ergeben sich drei Therapieansätze: funktionsbezogenes Training (zum Beispiel computergestütztes Aufmerksamkeitstraining), Kompensation durch Strategien und Hilfsmittel sowie die Beratung beim Anpassungsprozess im Umfeld, z. B. durch Angehörigenarbeit. Darüber hinaus werden Patienten psychologisch unterstützt, ihre Krankheit zu verarbeiten.
«Am Ende geht es darum, ein individuelles Konzept zu entwickeln, das den Alltag erleichtert – von Gedächtnistricks bis zur Unterstützung durch die Familie», so Müller.
«Es hat etwas Detektivisches»
Die Arbeit als Neuropsychologe ist für Thilo Müller mehr als Testen und Trainieren.
«Es ist detektivisch: Jede Patientin, jeder Patient bringt eine eigene Geschichte mit – Persönlichkeit, Biografie, Beziehungen, dazu die neurologische Schädigung. Wir puzzeln alles zusammen, um ein Bild zu gewinnen und einen Plan zu schmieden.»
An der Reha schätzt er, dass er Patienten über längere Zeit begleitet – stationär über Wochen, ambulant oft über Monate.
«Ich empfinde es als Privileg, Menschen auf einem Stück ihres Weges zu begleiten. Es ist erfüllend zu sehen, wie Patienten laufend Fortschritte machen oder trotz bleibender Einschränkungen lernen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.»
Teamarbeit auf Augenhöhe
Das Neuropsychologie-Team bei VAMED arbeitet äusserst interdisziplinär: Gemeinsam mit Pflege, Ergo-, Physio- und Logopädie sowie dem Ärzteteam betrachtet es jeden Fall umfassend.
«Anstatt dass jeder sein eigenes Süppchen kocht, schauen wir über den Tellerrand – und davon profitieren die Patienten», freut sich Thilo Müller.
Ein besonderes Merkmal ist die Zusammensetzung der Teams: Erfahrene Fachkräfte arbeiten Seite an Seite mit jüngeren Kollegen und Praktikanten. Letztere befinden sich meist zwischen Bachelor- und Masterstudium und absolvieren ein sechsmonatiges Praktikum.
«Dank dieser Mischung profitiert die junge Generation von der Erfahrung der ‹alten Hasen›, die Jungen bringen dafür frischen Wind und neue Inputs aus der Uni ein», schätzt Müller diese Durchmischung.
Die Praktikanten leiten zudem täglich computergestützte Trainings in Gruppen und Einzelsettings.
«Ohne sie könnten wir diese notwendige Therapie unseren Patienten nicht in dieser hohen Intensität anbieten. Win-Win für alle.»
VAMED schätzt und fördert Weiterbildung generell auf allen Stufen. Das ist wichtig, denn:
«Die Neuropsychologie entwickelt sich ständig weiter, Forschung und neue Konzepte fliessen laufend ein – man ist in diesem Berufsfeld eigentlich nie fertig mit dem Lernen», erklärt Thilo Müller.
Anerkannte Ausbildungsklinik für Neuropsychologie
Apropos Weiterbildung: Die Rehakliniken Zihlschlacht und Tschugg sind zwei von wenigen anerkannten Ausbildungskliniken für Neuropsychologie. Hier absolvieren Psychologen und Psychologinnen nach ihrem Masterabschluss den praktischen Teil der fünfjährigen postgradualen Weiterbildung zum eidgenössisch anerkannten Neuropsychologen (EAN). Das umfasst Supervision, interne Fortbildungen und ein breites Patientenspektrum.
So entsteht im Team eine Mischung aus drei Gruppen:
- Neuropsychologen mit Fachtitel – übernehmen Verantwortung und geben Wissen weiter.
- Psychologen in postgradualer Weiterbildung – sammeln Praxiserfahrung für den Fachtitel.
- Studierende im Praktikum – erhalten während ihres Einsatzes einen ersten Einblick ins Berufsfeld.
Für die Personalabteilung ist das Zusammenspiel zentral.
«Wir sind im neuropsychologischen Bereich führend, und das zieht sowohl erfahrene Fachkräfte wie auch junge Talente an», sagt Eva Nöh aus dem HR.
«Gerade die Mischung aus langjähriger Expertise und neuen Ideen macht den Reiz aus.»
Ob erfahren oder am Anfang der Laufbahn – (angehende) Neuropsychologen finden bei VAMED ein Umfeld mit Tiefe, Teamgeist und Entwicklungsmöglichkeiten. Vor allem aber einen Beruf, der Sinn stiftet: Menschen zurück ins Leben zu begleiten.
Die VAMED Schweiz betreibt unter dem Dach der Schweizer Ländergesellschaft VAMED Management und Service Schweiz AG die Rehaklinik Zihlschlacht (neurologische Rehabilitation), die Rehaklinik Dussnang (muskuloskelettale und geriatrische Rehabilitation), die Rehaklinik Seewis (kardiologische, psychosomatische und internistisch-onkologische Rehabilitation) und die Rehaklinik Tschugg (Epileptologie und neurologische Rehabilitation). Ausserdem führt die VAMED Schweiz das ambulante Rehazentrum Zürich Seefeld. Somit zählt die VAMED Schweiz zu den grössten Anbietern von Rehabilitationsleistungen in der Schweiz. Die Rehakliniken Zihlschlacht und Tschugg sind zudem anerkannte Ausbildungsstätten für Neuropsychologie (EAN).
Der Leitspruch «Mehr als Reha» prägt das Denken der gesamten VAMED Schweiz.
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