Noch mehr? Krankenkassenprämien sollen um 6,5 Prozent steigen

Die Hochrechnung eines Vergleichsportals signalisiert, dass junge Erwachsene 2016 den höchsten Anstieg gewärtigen müssen.

, 22. September 2015 um 06:55
image
  • versicherer
  • politik
  • gesundheitskosten
  • krankenkassenprämien
Kurz vor der offiziellen Veröffentlichung der Krankenversicherungsprämien für 2016 durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bestätigen sich die ersten Trends, die eine Prämienerhöhung in Höhe von 6,5 Prozent voraussagten. Dies schätzt jedenfalls das Vergleichsportal bonus.ch; die Erwartung basiert auf über 120'000 Prämien, welche von mehreren Versicherern übermittelt wurden. Sie repräsentieren insgesamt fast 60 Prozent der Schweizer Versicherungsnehmer. 
Die Kantone Aargau, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, Basel-Land, Glarus, Luzern, Neuenburg, Nidwalden, Obwalden St. Gallen und Thurgau verzeichnen danach die höchsten Erhöhungen von über 6,7 Prozent. Um weniger als 5,5 Prozent steigen die Prämien in den Kantonen Bern, Basel-Stadt, Waadt und Zug. In den anderen Kantonen werden die Prämien zwischen 5,5 und 6,7 Prozent ansteigen.

Hohe Franchisen werden teurer

Junge Erwachsene (19 bis 25 Jahre) dürften sich auf die stärkste Erhöhung der Krankenkassenprämien gefasst machen müssen. Was die Franchise betrifft, so werden die höchsten Franchisen (2000 und 2500 Franken) um über 7 Prozent steigen. Bei den Versicherungsmodellen werden die alternativen Modelle im Durchschnitt um 6,7 Prozent teurer gegenüber 5,9 Prozent beim traditionellen Modell.
In seinem Rapport stellt bonus.ch Tabellen mit den Erhöhungen pro Kanton für alle Versicherungsmodelle zur Verfügung, und zwar je nach Art des Modells, Alter der Versicherten und Franchise.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Keine Franchise mehr für Impfungen: Kassen sind skeptisch

Ab nächstem Jahr müssen die Krankenversicherungen mehr Kosten übernehmen. Unter anderem fürs Impfen.

image

Komplementärmedizin: Es bleibt, wie es ist

Der Ständerat versenkte einen Vorstoss, der Homöopathie, TCM, Phytotherapie oder Akupunktur ein bisschen aus der Grundversicherung entfernen wollte.

image

Krankenkasse muss Pflege von Angehörigen nicht zahlen

Ein Spitex-Verein verliert vor Bundesgericht: Weil er pflegende Angehörige mangelhaft beaufsichtigt hat, muss die ÖKK-Versicherung keine Kosten übernehmen.

image

Medtech: «Zu viel Regulierung killt Innovation»

Swiss-Medtech-Direktor Adrian Hunn spricht im Interview über US-Strafzölle, EU-Hürden und Reformbedarf im Zulassungssystem.

image

Kritik an Drehtür-Karrieren im Gesundheitswesen

Das NGO «Public Eye» rechnet vor, wie häufig Experten zwischen der Pharmaindustrie und den Aufsichtsbehörden Swissmedic und BAG wechseln.

image

Avos - neun Gesuche in der Pipeline

Bei 18 Eingriffen gilt der Grundsatz ambulant vor stationär. Die Liste könnte Ende Jahr um 9 weitere ergänzt werden.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.