Mit vereinten Kräften gegen Krebs und Diabetes

Der Bund will Diabetes, Krebs und andere nichtübertragbare Krankheiten eindämmen. Präventionsmassnahmen sollen besser aufeinander abgestimmt werden.

, 4. August 2015 um 15:36
image
  • bundesamt für gesundheit
  • politik
Der Bund lanciert die Nationale Strategie zur Prävention übertragbarer Krankheiten. Sie konzentriert sich auf fünf Arten von Krankheiten: Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Atemwegserkrankungen und sogenannte muskuloskelettale Erkrankungen wie starke Rückenschmerzen und Arthrose.
Diese Krankheiten belasteten die Volkswirtschaft zunehmend, teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag mit. Wegen der höheren Lebenserwartung werde die Zahl der Personen, bei denen ein Risiko für diese Krankheiten besteht, in den nächsten Jahren noch zunehmen.
Die Entstehung dieser Krankheiten könnte jedoch zu einem grossen Teil verhindert oder zumindest aufgehalten werden. Denn: Risikofaktoren wie mangelnde Bewegung, unausgewogene Ernährung und Tabakkonsum beeinflussen die Entstehung erheblich.

Prävention verbessern

Zwar engagieren sich bereits heute zahlreiche Akteure für die Prävention dieser Krankheiten, wie das BAG schreibt. Diese Aktivitäten müssten aber noch besser aufeinander abgestimmt und die Mittel für die Prävention effizienter eingesetzt werden.
Konkret soll die Bevölkerung darüber informiert werden, wie man seine Gesundheit positiv beeinflussen kann. Zudem sollen auch Akteure in der medizinischen Grundversorgung - beispielsweise Sturzpräventionsberatung durch Hausärzte oder Spitexdienste - stärker in die Diskussion einbezogen werden, wie das BAG schreibt.
Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf- und chronische Atemwegserkrankungen verursachen in der Schweiz über die Hälfte der vorzeitigen Todesfälle bei den Männern und über 60 Prozent bei den Frauen. Zusammen mit den muskuloskelettalen Erkrankungen führten sie im Jahr 2011 zu 25,6 Milliarden Franken direkten Gesundheitskosten.
Die Nationale Strategie wurde unter der Leitung von Bund, Kantonen und Gesundheitsförderung Schweiz zusammen mit den betroffenen Organisationen erarbeitet. Der Entwurf befindet sich bis zum 28. September 2015 in der Vernehmlassung. Umgesetzt werden sollen die Massnahmen ab 2017. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Efas: Das Referendum ist am Ziel

Das Volk wird voraussichtlich im September über die neue Gesundheits-Finanzierung abstimmen.

image
Gastbeitrag von Felix Schneuwly

Ein Gruss aus der sozialistischen Planwirtschaft

Unklare Ziele, diffuse Verantwortung, aber viel Bürokratie: Der Qualitätsartikel im KVG ist ein fehlkonstruiertes Monster.

image

«Professionelle Dolmetschdienste sind übertrieben»

Der Nationalrat will nichts wissen von einer einheitlichen Vergütungspflicht für Dolmetscherdienste im Gesundheitsbereich. Auch dank Digitalisierung und KI sei dies nicht nötig.

image

Pflegeheim: Welcher Wohnsitz gilt?

Der Nationalrat will, dass Bewohner eines Pflegeheims beim Heimeintritt wählen können, ob sie den Steuersitz verlegen oder den alten behalten können.

image

«Die Tarifpartnerschaft ist nicht ebenbürtig»

Der umstrittene Tarifeingriff in der Physiobranche ist noch nicht in Kraft. Lange will die Gesundheitsministerin aber nicht mehr warten.

image

Krebsmedikamente haben Gewinnmarge von 85 Prozent

Ein altes Anliegen ist erneut im Parlament: die horrenden Kosten für Krebsmedikamente.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.