HFR: Nun tritt auch die Finanzdirektorin zurück

Nach der Generaldirektorin Claudia Käch verlässt auch die Finanzchefin Elena Bragagnini Borloz das Hôpital Fribourgeois (HFR). Damit erreicht die Führungskrise im Freiburger Kantonsspital einen neuen Höhepunkt.

, 20. März 2018 um 13:46
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Elena Bragagnini Borloz legt ihre Tätigkeit als Finanzdirektorin des Freiburger Spitals (HFR) per Ende September 2018 nieder, wie das HFR in einer Mitteilung schreibt. Sie sei derzeit abwesend, die Nachfolgesuche sei angelaufen. 
Bis zur Ernennung eines Direktors oder einer Direktorin ad interim sind Marc Devaud, interimistischer Generaldirektor, sowie Gianmarco Mariotti, Leiter Finanzcontrolling, Ansprechpartner für Fragen im Zusammenhang mit dem Finanzwesen. 
Der Rücktritt von Elena Bragagnini Borloz, die die Finanzdirektion am 1. September 2016 übernommen hatte, erfolge aus persönlichen Gründen, heisst es weiter. Er kommt freilich nicht überraschend. 

Kritik an der Finanzdirektorin

In der Führungsetage des HFR herrscht seit geraumer Zeit ein Kommen und Gehen. Vor einem Monat musste Generaldirektorin Claudia Käch ihr Amt per sofort niederlegen. Marc Devaud, Direktor für Informationssysteme und Projekte, übernahm interimistisch die operative Führung der Spitalgruppe. 
Vergangenes Jahr hatten Personalchef Gérald Brandt und Ivo Spicher, der Medizinische Direktor, gekündigt. Während die Personaldirektion seit Anfang März von Reto Brantschen geführt wird, wurde für Ivo Spicher noch kein Nachfolger gefunden: Die Medizinische Direktion wird seit seinem Rücktritt interimistisch von Johannes Wildhaber geleitet. 
Als Folge der Abgänge liess der Verwaltungsrat die Führungsgremien von einer externen Beratungsfirma untersuchen. In dem Bericht wurden Verwaltungsrat, Generaldirektion und Finanzmanagement hart kritisiert. Speziell die Fähigkeiten der Finanzdirektorin wurden angezweifelt (hier). 

Finanzen werden untersucht

Die aus fünf öffentlichen Spitälern bestehende Freiburger Spitalgruppe schreibt seit Jahren Verluste: 2016 schloss mit einem Minus von 7 Millionen Franken. Fürs Geschäftsjahr 2017 wurde ein Defizit von 12 Millionen in Aussicht gestellt, und für 2018 wird sogar ein Verlust von über 21 Millionen Franken erwartet. Derzeit geht das Finanzinspektorat des Kantons Freiburg im Rahmen einer Kostenanalyse der Schieflage der HFR-Gruppe auf den Grund. 
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