Streik am HFR: «Die Aufnahmekapazität bleibt voll erhalten»

Die Proteste gegen den Sparplan der Kantonsregierung erreichen nun das Freiburger Spital: Am Mittwoch legen die Angestellten ihre Arbeit nieder.

, 30. September 2025 um 12:49
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Streikbewegung am HFR im Jahr 2018 | Bild: VPOD Freiburg
An diesem 1. Oktober wird das Freiburger Spital (HFR) im Mittelpunkt einer Streikbewegung gegen das Programm zur Sanierung der Staatsfinanzen (PAFE) stehen.
Mehrere Gewerkschaften – darunter VPOD, SYNA, FEDE, SBK und ASMAF – sowie die Personalkommission des HFR haben den Ausstand angekündigt.
Die Spitalleitung betont ihrerseits, dass die Notaufnahmen für Erwachsene und Kinder normal funktionieren werden; und dass auch die Bereitschaftsdienste sowie geplante Operationen und Konsultationen aufrechterhalten werden. Sie warnt zugleich, dass der Streik zu einem Zeitpunkt erfolgt, an dem das stationäre Dispositiv bereits stark belastet ist: Bald sollten zusätzliche Betten für die Winterperiode eröffnet werden.
Dank der Zusammenarbeit mit externen Partnern bleibe die Aufnahmekapazität des Spitals jedoch vollumfänglich erhalten.

Worum geht es?

Das Sparprogramm der Kantonsregierung war im April angekündigt worden. Schon Anfang Juni demonstrierten Gewerkschaften und Berufsgruppen wie Lehrer, Pflegepersonal und Ordnungskräfte in Freiburg gegen den Plan. Die Sparübung sei nicht vereinbar mit den Anforderungen der Pflegeinitiative – schliesslich drohten Einsparungen und Einschränkungen in diesem Bereich.
Der Staatsrat hat das Sanierungskonzept inzwischen fertiggestellt. Ursprünglich waren 500 Millionen Franken Einsparungen über drei Jahre vorgesehen; der endgültige Plan reduziert die Summe auf 405 Millionen. Einige umstrittene Massnahmen, darunter der Solidaritätsbeitrag für das Staatspersonal, wurden gestrichen.
Bestätigt wurden jedoch die Stabilisierung der Summe für gemeinwirtschaftliche Leistungen ans HFR sowie die Begrenzung der Leistungen für das Freiburger Netzwerk für psychische Gesundheit (FNPG).
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