Herzchirurgie bleibt wohl bei der Hirslanden-Klinik

Das Kantonsspital Aarau (KSA) bietet weiter Kardiologie an, Hirslanden Herzchirurgie. Der Kampf scheint offenbar bereits entschieden zu sein.

, 4. April 2019 um 13:14
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Aus einem Entwurf der neuen Aargauer Spitalliste lässt sich schliessen, dass die Herzchirurgie bei der Privatklinik Hirslanden bleibt und nicht ans Kantonsspital Aarau (KSA) geht. Dies meldet das Regionaljournal von SRF.
Die Sprecherin der Hirslanden Klinik sagt auf Anfrage von SRF, man würde sich «wohl fühlen», wenn die Liste so durchkommen würde, wie man sie gesehen habe. Das deutet darauf hin, dass die Herzchirurgie bei der Hirslanden bleibt.
Zudem strebe der Kanton Aargau in Aarau eine Entflechtung im «komplex-spezialisierten Bereich» an, sagt Barbara Hürlimann dem Regionaljournal, die Leiterin der Abteilung Gesundheit beim Kanton. Das KSA und Hirslanden seien Zentrumsspitäler, deren Angebot in weiten Teilen deckungsgleich sei. Das wolle man mit der Spitalliste 2020 ändern.

Dicke Luft zwischen Hirslanden und dem KSA

Vorangegangen war Ende September 2018 die Mitteilung des Kantonsspitals Aarau, es wolle die bestehende Zusammenarbeit mit der Hirslanden Klinik und der Herzchirurgie Aarau (Thierry Carrel und Lars Englberger) im Bereich der Herzmedizin aufgeben. Das KSA strebe eine eigene Herzchirurgie an, in Kooperation mit dem Universitätsspital Basel (USB), insbesondere mit dem Basler Herzchirurg Friedrich Eckstein. Hirslanden-Direktor Markus Meier kritisierte damals das Vorgehen.
Entschieden ist allerdings noch nichts. Im Juni entscheidet die Regierung dann definitiv. Ob es noch zum Kampf kommen wird, bleibt offen. Auch das Kantonsspital Aarau hat sich für die Herzchirurgie beworben. Der unterlegene Bewerber kann den Entscheid beim Bundesverwaltungsgericht anfechten, was in den letzten Jahren mehrfach vorgekommen ist.
Die beiden Kantonsparlamentarier Jürg Knuchel (SP) und Ulrich Bürgi (FDP), beide am Kantonsspital tätig, kämpfen als Grossräte für die Vergabe der Herzmedizin ans KSA. Die Politiker reichten dazu eine Interpellation ein, die verlangt, dass das KSA den Leistungsauftrag für die gesamte Herzmedizin bekomme. In einer inzwischen vorliegenden Antwort der Regierung geht hervor, dass die bestehende Zusammenarbeit zwischen den beiden Institution bestehen bleiben dürfte. Die Kooperation habe sich «bestens bewährt». 
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