Ärzte und Ärztinnen sind die Impf-Meister

Eine Studie zeigt: Die Schweizer Ärztinnen und Ärzte sind fast durchgeimpft. Nur zwei Prozent der Spitalärzte und sechs Prozent der Praxisärzte verzichten auf die Impfung.

, 1. November 2021 um 10:49
image
  • ärzte
  • spital
  • fmh
  • coronavirus
  • impfung
97 Prozent der Ärzte in Schweizer Spitälern sind geimpft oder wollen sich demnächst noch impfen lassen: Diese überdurchschnittlich hohe Impfquote zeigt sich in einer repräsentativen Befragung, welche die Ärzteverbindung FMH in Auftrag gegeben hat. 1603 Ärztinnen und Ärzte haben daran teilgenommen.

Weniger Praxisärzte geimpft

Die Erhebung zeigt ausserdem: Ärzte und Ärztinnen, die in Praxen arbeiten, sind etwas weniger impffreudig als ihre Kollegen in den Spitälern.
Die Zahlen im Detail:
  • 93 Prozent der Spitalärzte waren zum Befragungszeitpunkt bereits geimpft. 4 Prozent wollen sich bis Ende 2021 noch impfen lassen.
  • 85 Prozent der Praxisärzte sind bereits geimpft. 5 Prozent wollen sich demnächst noch impfen lassen.
  • 2 Prozent der Spitalärzte und 6 Prozent der Praxisärzte gaben an, nicht geimpft zu sein und sich dieses Jahr auch nicht mehr impfen zu lassen.
Die ungeimpften Ärzte sind allerdings nicht alle Impfgegner. Einige lassen sich nicht impfen, weil sie bereits eine Covid-19-Infektion durchgemacht haben. Und das sind recht viele.

Doppelt so hohe Infektionsrate

Denn durch ihren Beruf sind Ärztinnen und Ärzte besonders exponiert. Bei der Gesamtbevölkerung liegt die Corona-Infektionsrate bei gut 8 Prozent. Bei Ärzten ist sie massiv höher:
  • 15 Prozent der Spital- und Praxisärzte hatten bereits eine nachgewiesene Covid-19-Infektion.
  • Noch höher ist die Infektionsrate bei Ärzten in der Langzeitpflege: 20 Prozent haben sich infiziert.
  • Dafür sind Psychiater weniger gefährdet als ihre Kollegen: Ihre Infektionsrate liegt bei 11 Prozent.
Trotz der höheren Gefährdung beurteilt eine deutliche Mehrheit der Befragten den Arbeitsschutz und die Arbeitssicherheit während der Pandemie positiv. Es ist davon auszugehen, dass Ärztinnen und Ärzte berufsbedingt nicht nur einem höheren Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind, sondern sich auch mehr testen lassen.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Studie: Weniger Narkosegas, mehr Umweltschutz

Das Institut für Anästhesiologie des USZ verwendet weniger Narkosegas, dafür mehr intravenöse Narkosemittel - und konnte damit die Emissionen um 81 Prozent senken.

image

Bundesrat zieht Lehren aus der Pandemie – zumal für Pflegeheime

Bei Epidemien sollen alte Menschen künftig stärker selber entscheiden können. Aber auch Jugendliche sollen psychisch besser betreut werden.

image

Die Ärgernisse der Viszeralchirurgen

Strahlenschutzkurse, Ärztestopp, Meldepflichten, Berufsbewilligungen: Die SGVC erhob die lästigsten bürokratischen Hürden.

image

Hirnschlag erst spät behandelt – Spital nicht schuldig

Ein Genfer Spital hat bei einer Notfall-Patientin erst nach 12 Stunden einen Hirnschlag diagnostiziert. Trotzdem ist es keinen Schadenersatz schuldig.

image

Klinik Pyramide am See zügelt in die Privatklinik Bethanien

Die beiden Zürcher Kliniken von Swiss Medical Network spannen ab Oktober zusammen.

image

«Mit einem so hohen Verlust haben wir nicht gerechnet»

Das sagt Bernhard Pulver, Verwaltungsratspräsident der Insel Gruppe, zum 69-Millionen-Defizit im ersten Halbjahr.

Vom gleichen Autor

image

SVAR: Neu kann der Rettungsdienst innert zwei Minuten ausrücken

Vom neuen Standort in Hundwil ist das Appenzeller Rettungsteam fünf Prozent schneller vor Ort als früher von Herisau.

image

Kantonsspital Glarus ermuntert Patienten zu 900 Schritten

Von der Physiotherapie «verschrieben»: In Glarus sollen Patienten mindestens 500 Meter pro Tag zurücklegen.

image

Notfall des See-Spitals war stark ausgelastet

Die Schliessung des Spitals in Kilchberg zeigt Wirkung: Nun hat das Spital in Horgen mehr Patienten, macht aber doch ein Defizit.