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Activity Based Costing (ABC) als Kostenminderungsstrategie für Leistungserbringer im Gesundheitswesen

Mit steigenden Gesundheitskosten in den meisten Bereichen des Schweizer Gesundheitswesens wird es immer wichtiger, dass Leistungserbringer im Gesundheitswesen Prozesse effizienter gestalten.

, 7. August 2019 um 05:10
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Wie weiter?

Mehrere strategische Möglichkeiten existieren, um Effizienz zu gewinnen, Kosten zu sparen und somit gleiche Qualität zu tieferen Kosten zu generieren. Doch dafür muss ein Leistungserbringer zuerst die eigene Kostenstruktur genaustens kennen. In diesem Sinne reicht es nicht nur eine jährliche, halbjährliche oder vierteljährliche Bilanz zu erstellen. Unternehmen müssen nicht nur wissen wie viel sie ausgeben, sondern auch wie diese Ausgaben strukturiert sind und auf welche Aktivitäten sie verteilt sind.
ABC ist das englische Akronym für «Activity Based Costing». Activity Based Costing oder Kostenzuordnung nach Tätigkeiten existiert bereits seit Mitte der 1980er Jahre und entstand durch den Bedarf, direkte und indirekte Gemeinkosten verursachungsgerecht auf die Produktion zu verteilen. Seither ist das ABC-System weitgehend eingeführt worden und ist nicht nur im Produktions-, sondern auch im Servicebereich von Bedeutung. Für Leistungserbringer im Gesundheitswesen bergt das ABC-System grosses Potenzial, um Kosten zu sparen, Information zu kreieren und strategische Unternehmensentscheidungen besser treffen zu können.
Einfach ist die Implementierung eines solchen Systems aber nicht. Damit ABC richtig funktioniert, braucht ein Unternehmen solide Kommunikationsstrukturen und gute Informationsablegungsprozesse. Sollte eines dieser Elemente nicht vorhanden sein, kann ABC zu einer Belastung werden. Die Vor- und Nachteile können wie folgt dargestellt werden:
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Der Einführungsprozess

Die Implementierung eines ABC-Systems braucht in einem ersten Schritt eine Entscheidung des Unternehmens über den Umfang der Einführung. Demnach muss intern besprochen werden, welche Prozesse ins ABC-System miteinbezogen werden sollen. Hier kann eine Gesamtimplementierung vorgenommen werden oder nur einzelne Prozesse durch ABC analysiert werden. Die steigende Komplexität durch mehr Prozesse muss in Betracht gezogen werden. Die Gemeinkosten von jenen Prozessen, die über das ABC-System umgelegt werden sollen, müssen nun identifiziert werden. Anschliessend ist es möglich, Interviews mit Mitarbeitern in den verschiedenen Prozess-Phasen zu führen, um herauszufinden, welches die Kostentreiber sind und wie viel Material oder wie viele Arbeitsstunden dafür gebraucht werden. 
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Sobald diese Informationen erhoben wurden, geht es nur noch darum die gesammelten Informationen zu Arbeitsstunden/Materialen mit den Kostentreiber zu multiplizieren. Damit erhält man die Kosten für einen Prozess. In einem Spital z.B. können diese Informationen benutzt werden, um für eine spezifische Operation die grössten Kostenquellen ausfindig zu machen. Die Leitung erfährt dadurch, bei welchen Prozessen die meisten Einsparungen erzielt werden könnten und auch welche Werte einer spezifischen Operation oder Untersuchung beizumessen ist. Eine bessere Kostengestaltung kann so ebenfalls ermöglicht werden.
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Über Muller Healthcare Consulting

Die Beratungsgesellschaft Muller Healthcare Consulting GmbH wurde 2014 von François Muller gegründet. Das Unternehmen mit Büros in der Schweiz und in Luxemburg bietet Institutionen des Gesundheitswesens Beratungsdienstleistungen an. Muller Healthcare Consulting verfügt über eine Expertise in der Optimierung klinischer und nicht-klinischer Prozesse, in der Entwicklung von innovativen Geschäftsmodellen sowie in gesundheitsökonomischen Fragestellungen. Muller Healthcare Consulting unterstützt Spitäler, Psychiatrien, Pflegeheime und andere Leistungserbringer im Gesundheitswesen, aber auch Regierungen in Strategie-, Prozess- und Organisationsfragen.
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